Kaum ein Konsolenlaunch kommt heutzutage ohne die obligatorische Minispielsammlung aus. Irgendwie möchte man dem Spieler ja die ganzen bahnbrechenden technischen Errungenschaften im Controller bzw. am Gerät selbst näher bringen! Das gilt selbstverständlich auch für die Switch, wo hinter der kleinen Kiste doch deutlich mehr steckt als ein an den TV anschließbares Tablet für den Spielbetrieb daheim und unterwegs. 1-2-Switch soll uns zeigen, was die brandneuen Joy-Cons so alles auf dem Kasten haben und zudem als unterhaltsames Party-Spiel dienen. Doch kommt es an den Dauerbrenner Wii Sports ran oder fällt es mehr in die halbgare Kiste, die unter anderem von Game & Wario für Wii U bewohnt wird? Beim Switch-Anspiel-Event durften wir uns ein erstes Bild von der Sammlung machen.
Fast bildschirmfreies Spielvergnügen
##bild71872rechts##Insgesamt sechs Minigames hatte Nintendo der versammelten Zockerschaft zum Anspielen bereitgestellt, von denen wir uns vier stellten. Die hatten auch gleich eine Sache gemeinsam: Das eigentliche Gameplay läuft fast vollständig ohne Blick auf den Bildschirm ab und konzentriert sich hauptsächlich auf Interaktionen mit den Joy-Cons sowie den Blick auf den Spielpartner. Im „Samurai“-Spiel etwa muss der Angreifer seinen Kontrahenten mit einem imaginären Schwert treffen; der Verteidiger wiederum versucht, die Luft-Klinge mit einem Händeklatschen zu stoppen. Vom TV geht lediglich die Rollenzuweisung und das allgemeine Startsignal aus, danach liegt an den Spielern, zum richtigen Schlag auszuholen oder zuvor zu versuchen, den Gegner durch Finten auszutricksen. Nach jedem Zug wechselt man sich ab und das Spiel endet, sobald jemand einen Treffer kassiert. Simpel, aber effektiv.
Wirklich beeindruckend ist das Spiel „Ball Count“, welches das HD-Rumble-Feature des Joy-Con-L demonstriert. Ziel des Spieles ist es, zu erraten, wie viele Kugeln sich in einer geschlossenen Kiste befinden. Dies lässt sich nur bestimmen, indem man den Joy-Con – der hier als reales Äquivalent der Box dient – sanft neigt und versucht, die durch Vibrationen und Geräusche auffallenden Kugeln „im“ Controller zu erfühlen. Das klingt nach Wahnsinn und man glaubt nicht, dass es funktioniert. Doch tatsächlich sind die Rüttelmotoren im Gamepad-Flügel dermaßen genau, dass man tatsächlich das Gefühl hat, als würden darin mehrere Kugeln herumrollen. Dadurch avancierte „Ball Count“ zum eindrucksvollsten Spiel der Sammlung – aber leider auch zum einzigen wirklich bemerkenswerten. Die anderen Beschäftigungen wirkten eher wie weitestgehend unspektakuläre Kurzbeschäftigungen, die vielleicht durch den Peinlichkeitsfaktor mancher Bewegungen an Reiz gewinnen. An dieser Stelle besondere Grüße an das „Milk“-Minispiel!