Puzzle Box Maker

##bild77067links##Das Pixel-Puzzle in der virtuellen Flasche ist zurück! Auf dem 3DS konnte sich das erste Puzzle Box (zum Test) als entspannendes, wenn auch etwas umfangarmes Spielchen für zwischendurch behaupten. Für Puzzle Box Maker ging das Studio Bplus nun in die Vollen: Mit den neuen Spielmodi der zwischenzeitlichen PC-Umsetzung und einem titelgebenden Editor samt Online-Datenbank für von Spielern erstellte Bilder mangelt es hier zumindest nicht an Inhalten! Ob die Mischung aber auch noch Spaß macht, soll der folgende Test klären.

Pixelbild-Flaschenfüllen
Ganz ohne große Einführungen setzt euch Puzzle Box Maker direkt im Abenteuer-Modus ab, der euch durch die stattliche Anzahl an vorgespeicherten Bildern führt – vorausgesetzt, ihr legt die Sektoren auch mit den zu erspielenden Zeleli-Münzen frei. Um diese regenbogenfarbenen Währungseinheiten zu erhalten, müsst ihr euch in jeweils drei Disziplinen pro Bild beweisen, die von der Art des Kunstwerks abhängig sind. Copycat-Level, bei denen man ein statisches Bild ausfüllt, münden dabei in Bomben- und Kubi-Stages, während seitlich scrollende Classic-Stufen den Run- und Claw-Modus zur weiteren Bespaßung bieten. Der Ausmal-Part läuft dabei trotz kleiner Detail-Unterschiede recht ähnlich: Jedes Bild ist aus maximal vier Farben zusammengesetzt, die ihr mit den Aktionstasten der Switch in die mit dem Analogstick ausgewählte Spalte fallen lasst. Für korrekte Farbwahlen geht der Kombo-Zähler hoch, Falscheingaben können schlussendlich in weniger Zeleli-Münzen resultieren. Klingt simpel und ist es auch, selbst wenn die Stage sich nach Sidescroller-Manier bewegt, doch es kommt auch auf der Switch ein eher beruhigendes Spielgefühl zustande, dem man sich hingeben kann.

##bild77071rechts##Etwas mehr Action und zudem willkommene Abwechslung bieten die vier anderen Modi. So versucht ihr im Bomb-Modus, auf dem Bild verteilte Münzen einzukassieren, während störende Blöcke weggesprengt werden können. Der Kubi-Modus macht aus der jeweiligen Stage einen 2D-Plattformer, bei dem es verteilte PixelFlys einzusammen gilt. Run wiederum versteht sich als einfacher, naja, Runner, bei dem ihr euren automatisch losrennenden Charakter auf Knopfdruck über Hindernisse springen lasst. Das Schlusslicht stellt Claw dar, wo man mit einem Greifarm verteilte Münzen aufsammelt und sie zu einem der bereitstehenden Portale zieht, ohne an schmerzhaften Zahnrädern hängen zu bleiben. Was hier so simpel runtergerattert klingt, ist leider in der Praxis alles andere als eingängig. Höchstens der Run-Modus dürfte wohl selbsterklärend sein, für alle anderen Modi vermisse ich eine ausführlichere Einweisung als ein paar in den Leveln schewebende Hinweise. Gerade der Kubi-Modus wird Anfangs zur reinsten Trial-and-Error-Geschichte, weil man etwa einfach nicht sofort darauf kommt, wie man das Hündchen Pixo zu eskortieren hat und es an den tödlichen Gegnern vorbei zum Futternapf bringt. Hinzu kommt, dass diese Action-Modi sich eher mäßig steuern. Der schwebende Greifarm von Claw verfügt über ein sehr seltsam anmutendes Bewegungsmoment, das präzise Manöver zur reinsten Glückssache macht, und die Motion Controls zur Ausrichtung im Bomb-Modus wollen nie so wirklich in Fleisch und Blut übergehen – dafür wirken sie perspektivisch und bewegungsmäßig zu unintuitiv. Das wäre vielleicht weniger schwerwiegend, wenn man die Extra-Modi als optionale Aufgaben ignorieren könnte. Allerdings erhaltet ihr nur dann genügend Münzen für weitere Sektoren und Bilder, wenn ihr euch allen Aufgaben stellt. Da hilft nur: Augen zu und durch.

Flaschenpost aus aller Welt
Oder man begibt sich in die Online-Abteilung von Puzzle Box Maker. Hier findet ihr wöchentlich neue Bilder, die von anderen Spielern hochgeladen wurden und für die oben beschriebenen Modi zur Verfügung stehen. Falls ihr den jeweiligen Level-Code der Schöpfung kennt, könnt ihr bestimmte Bilder auch gezielt ansteuern, ohne auf die Highlights angewiesen zu sein. Ein ziemlich cooles Feature, das direkt zur Erstellung eigener Kunstwerke anstachelt. Der dafür notwendige Maker bedient sich übrigens äußerst eingängig und logisch. Ihr wählt aus, ob ihr eine Classic-Stage oder einen Copycat-Level in einer von zwei Größen erstellen möchtet, und pinselt danach die Leinwand Quadrat für Quadrat aus. Euer Farben-Quartett lässt sich dabei natürlich ebenfalls anpassen und das fertige Endergebnis direkt bespielen oder eben hochladen. Für Pixelkünstler auf jeden Fall ein schönes Feature, auch wenn die Anzahl der verfügbaren Speicherplätze für eure Werke leider an die der im Abenteuer-Modus freigeschalteten Sektoren gekoppelt ist. Wer also nur bastelt, ohne sich den vorgespeicherten Stufen zu widmen, der wird mit sechs Slots auskommen müssen.

Fazit

Es ist lobenswert, dass Puzzle Box Maker sich einer der Kernschwächen des 3DS-Originals – dem recht geringen Umfang – vollends angenommen hat und mit dem Editor samt Online-Datenbank den Weg für massig Nachschub ebnet. Die alte Malen-nach-Zahlen-Komponente funktioniert auch auf der Switch immer noch hervorragend und liefert ein eher entspanntes als forderndes Spielvergnügen. Mehr eine Zen-Erfahrung als etwas, das den Kopf zum Rauchen bringt. Die Action-Modi sind allerdings durch die Bank eher mäßig umgesetzt und teils auch alles andere als intuitiv. Bei Claw und Bomb spielt die Steuerung nicht richtig mit, Run wirkt ebenfalls ziemlich schwammig und der Kubi-Modus hätte definitiv ein besseres Tutorial notwendig gehabt als ein paar kurze Textteile im Hintergrund. Und selbst wenn man ihn dann verstanden hat, ist er – je nach Bild – eher eintönig. Dass man zum Freischalten neuer Stages nicht an diesen Modi vorbeikommt, ärgert daher umso mehr. Trotzdem: Wenn ihr ein entspanntes Ausmalspiel mit einem guten Editor sowie einer Online-Bibliothek für steten Nachschub sorgt und euch eventuell mit ein paar frustigen Action-Runden arrangieren könnt, ist Puzzle Box Maker zumindest einen Blick wert. Unfreiwilliger Pixo-Weitwerfer: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für PlanetSwitch.de Vielen Dank an Bplus für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Wertung 3 / 5

Beruhigende Pixelbild-Ausmalerei mit reichlich kostenfreiem Online-Nachschub, allerdings auch ziemlich frustrierenden Zusatzmodi.

Pro

  • Entspannende Malerei
  • Action-Modi bringen Abwechslung…
  • Online-Datenbank für Spieler-Kreationen

Contra

  • Spartanische Einweisungen
  • …spielen sich aber mäßig

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