Wisst ihr, es macht mir eigentlich keinen großen Spaß, das neue Switch-Spiel der Firma Poisoft zu verreißen. Das Team hat nämlich eigentlich schon etwas auf dem Kasten und der simple Tunnel-Racer Brunnen-Segler Splash or Crash für den 3DS (zum Test) machte mir trotz überschaubarer Inhalte und äußerst simplem Spielprinzip durchaus Spaß. Doch mit dem prominent versemmelten Vroom in the night sky (zum Leidensbericht) tat man sich zum Switch-Launch so überhaupt keinen Gefallen und das vor einiger Zeit im eShop gelandete Poisoft Thud Card wird auch nicht gerade zur Besserung des Firmen-Rufs beitragen. Warum dem so ist, das verrate ich euch in diesem Ultrakurztest.
Klonk!
##bild79240rechts##Ultrakurz deswegen, weil an Poisoft Thud Card schlichtweg nicht viel dran ist. Der 3-Euro-Download bietet nur einen einzigen Modus, den ihr entweder solo gegen die KI, gegen bis zu drei lokale Mitspieler mit eigener Switch und dazugehörigem Download-Exemplar der Software oder – zumindest in der Theorie – online spielen könnt. Praktisch dürftet ihr für letztere Variante keine Spieler finden, in meiner Testzeit bin ich jedenfalls auf keinen einzigen Leidensgenossen gestoßen. Das könnte womöglich auch an der grottig übersetzten Anleitung liegen, nach der man eigentlich mehr Fragen über den Spielverlauf hat, als sie beantwortet. Von daher lotet man in den ersten Partien zunächst einmal durch wilde Rumprobiererei das Regelwerk aus und versucht zu erkennen, wo denn der Spielspaß versteckt ist.
Ziel einer jeden Thud Card-Partie ist es, auf der Hand genau den Kartenwert zu halten, der von einem anderen Spieler gerade auf den zentralen Stapel gespielt wird. Besitzt man etwa zwei Kreuz-Vieren und ein Gegner legt eine Pik-Acht aus, dann kann man einen Thud deklarieren und so die Runde für sich entscheiden. Bis es zu so einer Situation kommt, müssen alle Teilnehmer nacheinander eine passende Karte nach Mau-Mau-Regeln auf den Stapel legen – es muss also entweder das Symbol oder der Wert mit dem ausliegenden Kärtchen identisch sein, andernfalls hat man eine neue Karte zu ziehen. Einige von ihnen verfügen zudem über kleine Zusatz-Regeln. So muss bei einem Ass der nächste Spieler aussetzen. Je nachdem, wie hoch der Sieges-Thud-Wert ist und welche Rundenboni gerade gelten, werden am Ende Punkte vom Verlierer an den oder die Sieger übertragen. Klingt wirr und ist es irgendwo auch, nach ein paar Partien hat man das Regelwerk aber tatsächlich intus. Allerdings macht die starre Spielweise einfach kaum Spaß – vor allem nicht gegen die immer gleichen CPU-Gegner, deren Stärke sich nicht einstellen lässt. Die Poker-Chip-ähnlichen Punkte sind zudem praktisch wertlos, da ihr selbst mit einem Negativ-Wert nicht aus dem Spiel eliminiert werdet. Ihr macht stattdessen einfach weiter als wäre nichts gewesen. Theoretisch beeinflusst eure Leistung einen nebulös kalkulierten Fähigkeitslevel, den ihr auf Online-Ranglisten mit denen anderer Spieler messen könnt, doch wirklich motivierend fällt das auch nicht aus.