Wenn es eine Art von RPGs gibt, die Japan äußerst beliebt sind, dann sind es vermutlich Dungeon Crawler. Wir haben über eine lange Zeit nicht allzu viel davon mitbekommen, aber seit einigen Jahren schwappen die Titel auch häufiger in den Westen, was natürlich auch westliche Entwickler dazu bringt, sich an dem Genre zu versuchen. So auch die französischen Entwickler von Goblinz Studio, die derzeit dabei sind das Spiel Robothorium zu entwickeln. Ursprüglich nur für den PC gedacht, ist inzwischen aber auch eine Switch-Version in Arbeit und genau diese konnte ich mir auf der gamescom einmal näher anschauen.
Die Roboter-Dystopie
##bild80172rechts##In Robothorium begibt man sich in eine Welt in der Zukunft – so weit, dass Roboter an der Tagesordnung stehen und auch Cyborgs nichts ungewöhnliches mehr sind. Man möchte meinen, dass dies alles leichter macht, doch es gibt viel Zwietracht: Alle drei Arten von denkenden Formen wollen sich an den Kragen da sie der Meinung sind, von den jeweils anderen unterdrückt zu werden. Man selbst übernimmt dabei die Rolle einer neuartigen KI, die versuchen soll, alles wieder ins Lot zu bringen. Die Story soll sich im Verlaufe so aufbauen, dass man Entscheidungen trifft, die die jeweiligen Fraktionen stärken oder schwächen und dementsprechend den Ablauf ändern, doch während meiner Anspielzeit konnte ich dies noch nicht beurteilen.
Wo die Taktik beginnt
##bild80173links##Wie bereits erwähnt geschieht das Spielgeschehen grundsätzlich in bekannter Dungeon Crawler-Manie, wobei man ausnahmsweise mal nicht in der First-Person Ansicht spielt, sondern alles von einer isometrischen Perspektive sieht. Dabei bewegt man sich von Raum zu Raum und bekommt es mit wenigen Entscheidungen zu tun – so könnte sich in einem Raum eine Überwachungskamera befinden. Diese kann dann gehackt, zerstört oder einfach nur ausgeschaltet werden und wie erfolgreich diese Methoden sind, wird einem jeweils angezeigt. Das Hacken bietet einem dabei in den meisten Fällen den größten Vorteil, da man dadurch Fallen, Gegnerpositionen oder Kartenabschnitte in Erfahrung bringen kann. Schlägt die gewählte Methode allerdings fehl, steigt der Gefahrenlevel des Abschnitts und ab bestimmten Werten bekommen alle Gegner ein paar Boni spendiert, was zum Beispiel erhöhte Geschwindigkeit, mehr Abwehr oder Ähnliches sein kann.
Stößt man auf eine Gegnertruppe, wechselt das Spielgeschehen in den Kampfbildschirm und hier geht es wieder recht klassisch in gewohnter, rundenbasierter Manier von sich. Jede eigene Einheit, von der ich mir am Anfang von sechs Klassen drei aussuchen konnte, besitzt dabei besondere Fähigkeiten. Die Rollenverteilung bleibt dabei allerdings auch recht klassisch, mit Einheiten die sich besonders gut zur Verteidigung in der ersten Reihe anbieten, zu Heilern oder Saboteuren, die die Gegner mit Statuseinschränkungen bombardieren. Obwohl diese Verteilung dabei recht klassisch wirkt, hat mir persönlich das Zusammenspiel der Einheiten sehr gut gefallen. So ist eine Klasse vielleicht nur in der Lage gewesen, Debuffs auf Gegner anzuwenden – eine andere war dann aber in der Lage diese auf mehrere Feinde zu verteilen. Über den Verlauf des Spiels soll man aber noch mehr Einheiten erhalten können, was die Kämpfe noch strategischer machen sollte.
Das große Aber
##bild80174rechts##Alles was ich ab hier schreibe sollte mit einem zugedrückten Auge betrachtet werden, da die von mir gespielte Switch-Version, nach Angaben der Entwickler, in einem so dermaßen frühen Stadium gewesen sein soll, dass noch absolut keine Anpassungen vorgenommen worden sind. Sie sei gerade so zum Laufen gebracht worden. Und das ist auch aufgefallen, da im besonderen das UI für den Bildschirm des Hybriden absolut nicht optimiert wurde. Texte waren viel zu klein, die Menüs viel zu chaotisch und das Benutzen des Touchscreens hat einen Maus-Cursor hervorgerufen, der danach nicht mehr verschwinden wollte und die allgemeine Navigation in den Menüs komplett zerstört hat. Dies ist besonders schmerzhaft, da ich bereits in meiner kurzen Anspielzeit sehr häufig auf neue Ausrüstung gestoßen bin, die ich zwar anlegen wollte, es aber jedes Mal eine Tortur war. Mir wurde allerdings zugesichert, dass daran bereits gearbeitet wird.