Es wird Zeit, mal etwas für den Kopf zu tun! Und da Gehirnjogging-Programme derzeit (noch) auf der Switch ausbleiben, muss eben ein kindgerechtes Quiz mit Brettspielkomponente herhalten. Wobei ich an dieser Stelle gleich vorwegnehmen möchte, dass sich Frag doch mal… die Maus zwar als Familienspiel versteht, vornehmlich aber natürlich an die jüngeren Zocker gerichtet ist. Wobei letztenendes wohl fraglich ist, wie lang selbst diese sich mit dem vergleichweise preisgünstigen eShop-Download vergnügen möchten, denn die generell einfache Aufmachung erweist sich als Fluch und Segen zugleich.
Hier rät die Maus! Und der Elefant! Und die Ente!
##bild80963links##Im Prinzip gibt es hier nur einen einzigen Spielmodus, bei dem man über ein zwölf bis 24 Felder langes Brett wandert und dabei versucht, möglichst viele Punkte einzuheimsen. Bis zu drei Teams mit je zwei Spielern dürfen dabei mitmischen, wobei auch reine Solo-Partien möglich sind. Hat man die letzten Einstellungen vorgenommen, geht es auch schon direkt mit der Würfelei los. Auf dem Bauch der titelgebenden Maus rollt ein Roulette-Rad die Zahlen 1 bis 4 durch, die für die Bewegungswerte stehen. Klassisch Brettspiel eben. Würze kommt durch die Felder an sich ins Spielprinzip. So wird mit jedem Halt auf einem gelben Feld eine Quiz-Frage gestartet, bei der alle Teams zugleich gefragt sind – vorausgesetzt, sie spielen auch alle auf dem selben Schwierigkeitsgrad. Andernfalls dürfen höherstufige Ratefüchse nicht bei einfachen Aufgaben mitmischen, die Anfänger umgekehrt bei den schwierigeren Fragen jedoch schon. Klingt unfair, darf aber wohl eher als Handicap verstanden werden, zumal augenscheinlich davon ausgegangen wird, dass der noch unerfahrenere Spieler sowieso schlichtweg raten müsste. Bei den zahlreichen Fragen werden übrigens reichlich Themengebiete wie etwa Biologie, Kultur, Literatur und sogar Scherzfragen abgedeckt. Kurios beim Quiz: Frag doch mal die Maus lässt sich auch mit einzelnen Joy-Cons in waagerechter Haltung spielen, statt jedoch die sonst auf der Switch übliche Anzeige-Methode für die Aktionstasten zu nutzen, schreibt das Spiel die tatsächlichen Bezeichnungen aus. Leider wird dadurch auch ziemlich schnell klar, warum andere Titel diese Methode eben nicht wählen. Wenn man nämlich die reguläre Tastenkreuz-Ausrichtung gewohnt ist, kann man also schon mal aus Gewohnheit danebengreifen, wenn man die der B-Taste zugehörige Antwort wählen möchte.
##bild80967rechts##Etwas Abwechslung und Taktik kommt durch zwei optionale Sonderfelder ins Spiel. Rote Kreise stehen dann für eines von fünf Minispielen, bei denen sich Bonuspunkte ergattern lassen. Die sind allesamt sehr simpel aufgezogen und leider auch irgendwie nicht so recht spaßig. Manche davon, wie etwa die Angelei oder das Ballon-Wettrennen, enden zudem gefühlt urplötzlich und ohne große Fanfare. Von daher ist es vielleicht nicht schlecht, dass sie abschaltbar sind. Interessanter sind da schon die blauen Felder, welche dem passierenden Spieler Aktionskarten zustecken. So kann man seine Laufrichtung zur weiteren Punktesammlung umkehren, andere Teams am Vorbeziehen hindern oder mit einer Joker-Karte eine beliebige Frage automatisch lösen. Durch diese Karten merkt man, dass sich die Macher trotz der eher enttäuschend einfachen Spielbretter zumindest Gedanken um die strategische Komponente gemacht haben.
Und damit schlage ich den Bogen zur allgemeinen Präsentation: Den simplen Cartoon-Stil des Sendung mit der Maus-Aushängeschilds fängt das Spiel gut ein, doch viel war dabei schließlich nicht umzusetzen. Dass es im Prinzip nur ein einziges Spielbrett-Design mit einem von drei linearen Pfaden gibt, sorgt genauso wenig für Begeisterungsstürme wie die an alte Flash-Spielchen erinnernden Minigames. Dafür hat man sich bei der Audio-Komponente Mühe gegeben und an die jüngeren Zocker gedacht – zumindest größtenteils. Die spielinterne Anleitung wird mündlich erklärt und jede Frage vorbildlich vorgelesen. Die Antwortmöglichkeiten wurden dabei jedoch aus irgendwelchen Gründen außer Acht gelassen. Nun ja, man kann eben nicht alles haben. Dafür wieder nett: Bei diversen Fragen gibt es weiterführende Erklärungen und in einigen Fällen sogar Original-Filmbeiträge aus der TV-Sendung. Bei letzteren handelt es sich aber um alte Segmente, die glatt aus meiner eigenen Kindheit stammen könnten – nicht dass die behandelten Themen jetzt weniger interessant wären als damals.