Mit dem ersten Williams-Flipper-Paket (zum Test) wagte sich Zen Studios an die Herausforderung, den ruhmreichen Pinball-Katalog des WMS-Labels nun in Pinball FX3 zu integrieren – und da die Tische bei Konkurrent Pinball Arcade aus diesem Grund nicht mehr erwerbbar sind, muss natürlich eine große Lücke gefüllt werden. Umso erfreulicher ist es daher, dass schlappe zwei Monate nach der ersten Runde Williams Pinball Volume 2 folgte! Drei weitere bunt gemischte Flipper, die sowohl von ihren jeweiligen Grundkonzepten als auch ihren Gameplay-Details kaum unterschiedlicher sein könnten. Und das auch dieses Trio sich absolut lohnt, zeige ich euch im Test.
Mit Kanonenkugeln und heißen Beats gegen Aliens
##bild81221links##Wer es schrill, laut und absolut abgefahren braucht, sollte sich zuerst The Party Zone widmen. Hier geht es schlichtweg um Spaß mit lauter Musik, einem (leider unverständlich) witze-reißenden Roboter und Ausflügen ins Weltall – ganz normaler Party-Alltag eben. Beim ersten Anlauf mag das Design noch recht wirr wirken, man spielt sich jedoch ziemlich schnell in die verfügbaren Abschuss-Ziele und Rampen ein. Dann versammelt man diverse, aus früheren Tischen entliehene Party-Gäste, wählt beim zentralen DJ Captain B. Zarr neue Hintergrundmusik aus oder fordert eine Tanzpuppe zum Duell auf dem Dance Floor heraus, bei dem ihr die Kugel zwischen den Schlagtürmen am oberen Rand halten müsst. Richtig schräg wird es dann mit dem Happy-Hour-Multiball, bei dem man durch Beschuss gewisser Bahnen zuerst eine Rakete auftankt und anschließend Millionen von Punkten über Treffer der wortwörtlichen Startrampe kassiert. Alles wird dabei vom bereits erwähnten Captain beobachtet, der sich regelmäßig mit kleinen Phrasen zu Wort meldet und entweder als rotierender Robo-Kopf oder im Remaster-Modus als animiertes 3D-Modell auf einer Rakete die Kugel verfolgt. Überhaupt hat das Team von Zen Studios besonders viel Aufwand in die Remaster-Grafiken gesteckt und reichlich neue Animationen ergänzt – vom Ticketregen beim Anlachen neuer Gäste über Footballs für unglückliche Outlane-Treffer bis hin zum Feuerwerk beim Raketenstart ist alles dabei. Doch so löblich das auch ist, kann das Effektfeuerwerk hin und wieder doch etwas arg ablenkend wirken. Nichtsdestotrotz ein rundum gelungener, spaßiger Flipper, auch wenn sich der Reiz womöglich nicht gleich beim ersten Anlauf bemerkbar macht.
Bei Attack from Mars wird wiederum sehr schnell deutlich, was den Tisch so beliebt macht. Wo andere Flipper dafür sorgen, dass man sich seine Millionen oder gar Milliarden noch erarbeiten muss, gibt es hier für einfache Schlagturm-Stöße schon mal eine schlappe Million Punkte. Die richtig lukrativen Ziele sind selbstverständlich ungemein spendabler, die erste Milliarde in Windeseile geknackt. Tatsächlich aber eine nur zu gerechte Bezahlung, immerhin werdet ihr mit der Rettung der Welt betraut! An verschiedenen Haltestellen gilt es, die Invasoren vom Mars durch gezielte Treffer des zentralen UFOs zu vertreiben. Die Bahnen rund um die fliegende Untertasse sorgen für zusätzliche Punkteboni oder bereiten Multiball-Modi vor. Ein netter Touch: Im Remaster-Modus wird besagte Vorbereitung durch die Ausrichtung von Flugabwehrkanonen am unteren Spielfeldrand verdeutlicht. Es tummeln sich jedoch auch vier Marsianer auf dem Tisch herum, die nach Abschuss ihrer Ziele aktiv werden – stilecht durch stetiges Wackeln der am Flipper angebrachten Minifiguren dargestellt. Durch all diese Elemente kommt ein unterm Strich zwar vergleichsweise simpler, jedoch ungemein zufriedenstellender Flipper zusammen, bei dem man sich einfach der schieren Punkteflut hingibt. Wer hierbei allerdings richtig große Scores erzielen möchte, muss natürlich trotzdem einiges an Übung in den Tisch stecken.
##bild81222rechts##Das Schlusslicht des Trios bildet Black Rose. Das allgemeine Design verrät es schnell: Hier geht es um Piraten! Und Schiffskämpfe! Also eigentlich steht der Schiffsbeschuss so ziemlich im Zentrum der ganzen Kiste, denn die zentral verlaufende Schiene sowie die unten am Spielfeld angebrachte Kanone simulieren entsprechende Schüsse – nur dass dafür eben die gute, alte Silberkugel herhalten muss. Wer hier groß punkten will, muss auch entsprechende Zielfähigkeiten beweisen und den Umgang mit der Kanone meistern. Bis dahin will jedoch viel erledigt werden. So lässt sich etwa die Kugel am linken Rand für einen schnellen Multiball bunkern, man versucht sich in diversen Video-Modi am Messerwurf und Wettschwimmen mit einem Hai oder man begibt sich auf Schatzsuche. Sind genug Nebenziele erfüllt, muss nur noch die Kanone geladen und mit einem gezielten Schuss das am oberen Rand befindliche Schiff versenkt werden. Wer noch mehr Punkte absahnen möchte, wiederholt die Breitseitentreffer bis zum Äußersten. Auf diese Weise mausert sich Black Rose zu einem ziemlich technischen Tisch, bei dem man vor allem ein gutes Auge und noch bessere Zielfähigkeiten braucht – andernfalls sieht man hier kein Land mehr und wird wohl auch schon an den recht knackigen Basis-Zielpunktzahlen der Herausforderungs-Modi scheitern.