##bild73643links##Es wird wieder einmal Zeit, dass sich die Erben von Mega Man für ein neues Abenteuer versammeln! Wobei, wollen wir das denn eigentlich? Immerhin war das erste Mighty Gunvolt, das sich mehr als Dreingabe zum Action-Kracher Azure Striker Gunvolt verstand, alles andere als denkwürdig. Doch wie sagt man so schön: Jeder hat eine zweite Chance verdient. Und Mighty Gunvolt Burst sieht doch zumindest vom Trailer her äußerst vielversprechend aus. Was das Jump ’n‘ Run kann und wie es sich auf der Switch schlägt, das verrate ich euch in meinem Kurztest.
Wenn VR-Spiele richtig fesseln
Der Grund für die Zusammenkunft von Beck aus Mighty No. 9 und Gunvolt aus Azure Striker Gunvolt? Ein VR-Trainingsprogramm für Beck, das ihn irgendwie nicht mehr ausloggen lässt und zudem auch noch den azurblauen Blitz aus unerfindlichen Gründen eingesperrt hat. Als wäre das noch nicht genug, kann Gunvolt seine Adeptenkräfte nicht vollständig entfalten und muss daher primär auf seine treue Markerpistole zurückgreifen, die in dieser Simulation glücklicherweise reichlich Schaden anrichten kann. Es stehen also nur die acht digitalen Mighty-Nummer-Kopien und der Drahtzieher zwischen unserem Heldenduo und der Freiheit.
Nach klassischer Mega Man-Manier dürft ihr frei wählen, in welcher Reihenfolge ihr die Stages angehen möchtet. Nach einem kurzen Einstiegslevel sind nämlich direkt alle acht Hauptstufen verfügbar, die primär Mighty No. 9 nachempfunden sind. So schlagt ihr euch durch eine Öl-Raffinerie, um hitzkopf Pyrogen zu stoppen, oder hangelt euch über Gerüste in luftigen Höhen, nur um am Ende den helipkopterähnlichen Aviator zu stellen. Gunvolt bringt aus seinem Universum recht wenige Elemente mit, im starken Kontrast zum ersten Mighty Gunvolt, das sich vornehmlich bei Azure Striker Gunvolt bediente.
Kugelschrauber gesucht
##bild73644rechts##In Sachen Leveldesign hat Inti Creates glücklicherweise eine nennenswerte Schippe draufgelegt. Einige der Stufen wirken zwar weiterhin routiniert und beinahe austauschbar, gelegentliche Wachmacher wie schubkräftige Wasserstrudel oder Spannseile zum Ranhängen sorgen jedoch immer wieder für Abwechslung. Dank der großzügig verteilten Rücksetzpunkten frustriert das unschöne Ableben, das natürlich immer noch zur Erfahrung dazugehört, auch nicht allzu sehr. Dank unendlich Leben gibt es sogar praktisch kein Game Over mehr. Jedes Scheitern fließt allerdings negativ in eure Gesamtbewertung hinein und wollt ihr für den – rein kosmetischen – vollständigen Spielabschluss den Höchstrang einfahren, dann müsst ihr reichlich üben. Da helfen auch keine Burst-Manöver mehr, die euch beim Gegnerabschuss aus nächster Nähe mit Punkteboni belohnen.
Was Mighty Gunvolt Burst ebenfalls von anderen Mega Man-Erben abhebt, ist die Waffenmechanik. Klar könnt ihr jedem der Bosse wieder ein Element abluchsen, das sich als besonders Effektiv gegen einen anderen Chefgegner erweist, allerdings will dieses erst in euer Arsenal eingebaut werden. Im jederzeit aufrufbaren Anpassungsmenü könnt ihr eure Schusswaffe erstaunlich detailliert anpassen und dabei Schussfrequenz, Kugelanzahl, Streuung, Winkel und vieles mehr bestimmen – sofern ihr die richtigen Upgrade-Items innerhalb der Level gesammelt habt und ihr über ebenfalls aufrüstbare Kapazitätspunkte verfügt. Leider zieht die umfassende Kugelbastelei auch einen deutlichen Nachteil mit sich: Einen schnellen Wechsel des Arsenals gibt es per sé nicht. Stattdessen könnt ihr lediglich eine Schöpfung als Aufladeangriff an eine andere kitten und so technisch gesehen zwei Angriffsvarianten am Start haben. Wollt ihr eure Waffe komplett gegen ein anderes gespeichertes Setup austauschen, wird unnötig viel Menüarbeit fällig. Nervig!