Das Sci-Fi-Genre wird gerne mit den unendlichen Weiten des Weltalls verbunden, doch eine gröbere Umschreibung schadet doch nicht, oder? Besonders dann, wenn ein zusätzlicher Tisch bei Pinball FX3 dabei rumkommt. Das Sci-Fi Pack umfasst nämlich gleich drei Spielflächen des titelgebenden Themas, wobei ein Teil des Trios womöglich leicht aus dem Rahmen fällt. Und warum es trotz einem der schwächeren Tische der Flipper-Sammlung einen Blick wert ist, das verrate ich euch kompakt in diesem Test.
Mars macht mobil
##bild77941links##Um gleich das schwächste Glied vorzugreifen: Mars nimmt sich den gleichnamigen Himmelkörper zum Thema und schickt euch auf eine Erforschungsmission, die unter anderem eine mysteriöse Pyramide umfasst. Bis ihr in das Bauwerk eindringen könnt, will allerdings einiges an Vorarbeit erledigt werden. So müsst ihr Runen-Hologramme mit eurer Kugel überrollen, um so Inschriften zu scannen, oder einen Satelliten durch Beschuss der richtigen Bahnen ausrichten. Die Missions-Modi sind dabei nicht übel umgesetzt, der Tisch an sich wirkt allerdings ziemlich trist und leer. Die für die Runenscannerei und Probensammelei notwendige Zentralspielfläche bleibt über weite Teile schlichtweg ungenutzt, die paar Rampen und Bahnen fühlen sich quasi ins obere Drittel gequetscht. Schade, denn vom recht langweiligen, visuellen Design und der spartanisch eingerichteten Spielfläche abgesehen macht der Tisch eigentlich Laune und bietet eine ausgewogene Mischung aus einsteigerfreundlichen Modi und kniffligen Endphasen-Herausforderungen.
Deutlich knalliger geht es da schon bei Earth Defense zur Sache, den 3DS-Zocker womöglich aus Zen Pinball 3D (zum Test) wiedererkennen. Der Schauplatz ist hier die Erde, die sich gerade gegen eine Invasion der außerirdischen Roboter wappnet. Euer Ziel ist es, die Scharen in Schach zu halten, Zivilisten zu evakuieren und Gegenangriffe zu starten. Interessant hierbei: Während der normalen Flipperei läuft ein Countdown bis zur großen Invasion runter, nach dessen Ablauf ein spezieller Multiball-Modus gestartet wird – mit etwas Geschick lassen sich hier massig Punkte absahnen! Aber auch die anderen Missions-Modi sind nicht gerade geizig, wenn es um den Score geht. Das macht vor allem das Vervollständigen der Challenge-Modi vergleichsweise einfach, unspaßig wird der Tisch dadurch aber nie. Im Gegenteil: Der Punkteregen, der intern auch mit auf der Spielfläche aufleuchtenden Orden prämiert wird, motiviert ungemein. Nicht zuletzt wirkt Earth Defense vom Design her so, als könne es ihn beinahe auch in Wirklichkeit geben. Lediglich der etwas flexiblere Groß-Roboter mit seinen vielseitigen Schussfunktionen erinnert daran, dass dies hier ein reiner Videospieltisch ist. Alles in allem eine runde Sache!
##bild77942rechts##Der letzte Flipper im Bunde ist Paranormal und der entfernt sich vom Weltall-Alien-Thema. Stattdessen dreht sich hier alles um Großstadtlegenden und mythische Wesen – egal ob Nessie, der Chupacabra oder der Jersey Devil, das Kreaturen-Aufgebot ist vielfältig. Sogar ein von Geistern verseuchtes Spukhaus gibt es in Form eines kleinen Minispiels, das in den Kopfaufsatz integriert wurde. Im starken Kontrast zu Mars ist dieser Tisch hier ziemlich dicht bestückt, was auf den ersten Blick etwas unübersichtlich wirken mag. Schnell merkt man jedoch, dass hinter dem Wahnsinn Methode steckt und in Windeseile sind die Bahnenverläufe verinnerlicht. Ebenfalls interessant: Die Missions-Modi sind Multiball-Modi, für die ihr zunächst Kugeln einlagern und anschließend die aktive durch ein mit Magneten versehenes Miniatur-Labyrinth schleusen müsst. Knifflig und doch lohnenswert, denn die Modi selbst fallen ziemlich einfallsreich aus und greifen verschiedene Phänomene wie Levitation auf. Definitiv einer der kreativeren und abwechslungsreicheren Tische, die Pinball FX3 zu bieten hat.