I, Zombie

##bild78854rechts##Bedröppelte Zombies wegschießen? Das kann ja jeder. Aber selbst so einen Hirnlosen zu steuern und eine ganze Horde von ihnen zu kommandieren, das fordert I, Zombie. Die Entwickler versetzen mich in diesem Spiel in die Haut des Anführerzombies, der sich bis zum schmackhaften Hirn durchfuttern und dabei dem scharfschießenden Militär ein Schnippchen schlagen muss. Wie gut sich der ehemalige Steam-Titel auf Nintendo Switch macht, erkläre ich euch hier im Review.

Ich, der Zombie von Nebenan
Im Spiel selbst steuer ich den bereits genannten Oberzombie, den ich in jedem Level durch ein rechteckiges Gebiet bewege, das durch verschiedene Gebäude und Kisten begrenzt wird. Ziel jedes der 30 Level ist, alle normalen Menschen und Soldaten oder eine spezielle Figur zu zombifizieren. Das geschieht, indem ich mich einfach dicht an die Person annähere. Natürlich bemerken die Menschen meine Anwesenheit und rennen entweder kreischend davon (Zivilisten) oder beschießen mich mit ihren Waffen (Soldaten). Da leider auch ein Zombie irgendwann tot ist, halte ich nur begrenzt Dauerfeuer aus, um auch das Militär zu verspeisen. Jede Stufe stellt mich damit immer wieder vor die Herausforderung spezielle Laufwege der schwer bewaffneten Soldaten abzupassen um erst die Zivilisten auf meine Seite zu ziehen und um dann mit einer kleinen Armee an Hirnlosen auch die mit den Waffen zu verspeisen. Dabei kann ich meine Gefolgsleute mit den Befehlen Angriff, Folgen und Warten, die auf den rechten Aktionsbuttons gelegt sind, steuern. Der X-Button setzt das Level dagegen sofort zurück.

##bild78853links##In erster Linie geht es nur um mich, daher hat das Überleben meines Zombies die höchste Priorität. Sterbe ich, wird ein Neustart der Stufe fällig. Später kommen dann auch noch automatische Geschütztürme hinzu, die natürlich nicht „bekehrt“ werden können aber eine ordentliche Feuerrate haben. Schneller schießen können auch andere Soldaten, die entsprechend schwieriger zum Übernehmen sind und neue Herangehensweisen erfordern. Noch anspruchsvoller werden die Level durch ein Sternesystem: Wie es aus diversen Handy-Titeln bekannt, werden pro Level bis zu drei Sterne vergeben. In diesem Fall werden die Auszeichnungen je nach der Anzahl der überlebten Mitzombies vergeben. Dabei orientiert sich die Höchstwertung stark an der im Level verteilten Figuren und ist dementsprechend knifflig zu erreichen. Außerdem tickt eine Uhr unaufhaltsam nach oben um die Gesamtdauer der Missionen aufzuzeichnen.

Noch mehr Spielspaß aus dem World Wide Web?
Hat man die 30 Abschnitte bewältigt, die übrigens in die Jahreszeiten Sommer (20 Level) und Winter (10 Level) aufgeteilt sind, werden die benötigte Zeit und erhaltenen Sternenpunkte in die Bestenliste geladen. Neben sämtlichen Seiten lassen sich auch verschiedene Filter durchblättern, die in „Gesammelte Sterne“, „Am Niedrigsten (Sommer)“ und „Am Niedrigsten (Winter)“ eingeteilt sind. Daneben gibt es auch noch einen Leveleditor, der einerseits den Bau eigener Herausforderungen ermöglicht, mich diese aber auch hochladen sowie die Kreationen anderer Spieler aus aller Welt ausprobieren und bewerten lässt. Leider ist die Handhabung aufgrund fehlender Touchscreen-Unterstützung und einer merkwürdigen Menüführung etwas unglücklich geraten. Zudem fehlt ein Cursor um rauszufinden, welches bereits gesetzte Objekt aktuell ausgewählt ist. So stellen sich besonders das Löschen von Gegenständen und das Setzen von Laufwegen eher schwierig heraus. Hin und wieder passierte es auch, dass neue Objekte gar nicht mehr gesetzt werden können, da die Auswahl komplett aus dem Bildschirm verschwunden ist. Auch nach Speichern und Neuladen blieb das Level nicht editierbar und musste verworfen oder in dieser Form veröffentlicht werden.

##bild78850rechts##Einmal hochgeladen, landen alle Stufen in der Communitylevel-Übersicht, die für jedes Werk eine Bewertung und eine Stimmenanzahl führt. Außerdem kann hier jede Eigenbau-Mission temporär heruntergeladen und gespielt werden. Egal ob ich das Level erfolgreich oder nicht abschließe, erscheint am Ende eine Bewertungsoption in Form eines Daumens nach oben oder unten. Daraus ergibt sich dann in der Übersicht die Durchschnittsbewertung in Sternen, wobei die Berechnung einige Fragen aufwirft: So wird ein bisher noch nicht bewertetes Level, das jetzt mit dem Daumen nach oben belohnt wird, nur auf circa 2,9 von 5 Sterne gesetzt. Ist die erste Bewertung negativ, dann landet das Level auf knapp 2,3 Sternen. Auch diese Übersicht kann weiter gefiltert werden (nach Bewertung, nach Datum und nach Schöpfungen von Freunden) und vereinfacht so die Suche nach einem bestimmten Level. Ach ja, das eigene Werk kann auch bewertet werden, wobei aber nur eine Stimme pro Level möglich ist. Zumindest hier wurde aufgepasst, dass es keine Trickser gibt.

Fazit

I, Zombie ist sowohl ein spaßiger als auch kniffliger Puzzler mit einer lustigen Idee um Zombie-Spiele abwechslungsreicher zu gestalten. Die Entwickler haben mit dem Artdesign, dem Sound, der KI-Programmierung und auch bei der deutschen Übersetzung gute Arbeit geleistet. Der Leveleditor ist dabei eine nette Dreingabe, wobei dieser leider für Nintendo Switch nicht wirklich ausgereift portiert wurde. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Community trotzdem gute Level hochladen und somit Nachschub für die bereits vorhandenen 30 Level bringen wird. Puzzle-Fans können mit diesem Titel nicht viel falsch machen und 4,99 Euro ist er auf jeden Fall wert. Fühlt sich hin und wieder auch hirn- und besonders gedankenlos: Nicola Hahn [501.legion] für PlanetSwitch.de Vielen Dank an Awesome Games Studio für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Wertung 4 / 5

Ein kniffliger und spaßiger Puzzler, ideal für unterwegs!

Pro

  • Erfrischendes Gameplay mit knackigen Herausforderungen
  • Bestenlisten und Community-Level sorgen für Langzeitmotivation

Contra

  • Vermurkster Leveleditor

To top