##bild79853rechts##Mittlerweile erscheinen neue Spiele für die Nintendo Switch in einer dermaßen hohen Frequenz, dass man als kleine Redaktion bei weitem nicht mehr hinterherkommt, all diese Titel zu testen. Man ist aber natürlich nicht nur Redakteur, sondern auch leidenschaftlicher Zocker, und so schaffen es dann auch ein paar Spielchen in die eigene Bibliothek, die vielleicht nicht so viel Rampenlicht genießen durften oder schlichtweg in der Masse untergegangen sind. Die Software, um die es heute geht, erschien übrigens schon vor einer gefühlten Ewigkeit, nämlich kurz nach der heißen Launch-Phase der Switch. Die Rede ist vom kleinen Rhythmus-Spinoff Dark Witch Music Episode: Rudymical aus dem namensgebenden The Legend of Dark Witch-Universum. Ob das Spiel aber taugt oder doch lieber hätte verborgen bleiben sollen, das verrate ich euch im nachfolgenden Kurztest.
Geschreie und flotte Rhythmen
Normalerweise verläuft es in Rhythmusspielen ja so: Ein Lied spielt sich ab und die dazu passenden Noten kommen (in welcher Form auch immer) auf den Spieler zu. So geht es natürlich auch hier vonstatten, allerdings etwas anders als man es zunächst vermuten würde. Die Sequenzen sind nämlich in kleine Kampfsituationen verpackt, sprich ein Charakter steht einem anderen gegenüber. Der Gegenspieler feuert dabei allerlei verschiedenfarbige Bälle auf den Spieler. Diese kommen mal hoch, mal tief, mal schnell und mal langsam, wodurch sich das Ganze etwas vom üblichen Rhythmus-Brei abhebt. So wird es teilweise auch gar nicht mal so leicht, sich auf nahende Noten einzustellen. Bei jeder geworfenen und auch vom Spieler getroffenen Note quieken die Figuren der Dark Witch-Serie aber munter vor sich hin und vermitteln so zusammen mit der Hintergrundmusik einen seltsamen Flow.
##bild79856links##Das geht stellenweise zwar gehörig auf die Nerven, doch gewöhnt man sich recht schnell daran. Kommt man aber dann doch nicht auf das Gequieke klar, kann man einen Teil davon glücklicherweise auch in den Optionen deaktivieren. Ebenso lässt sich dort, sowie jederzeit während eines Kampfes, die Eingabeverzögerung feinjustieren, so kann auf langsameren TV-Geräten jederzeit eine punktgenaue Eingabe gewährleistet werden. Ob man das nun wirklich braucht sei mal dahingestellt, denn allzu viel Inhalt bietet Dark Witch Music Episode: Rudymical nämlich nicht. Summa summarum hat man es mit nur 13 Bossen zu tun, wovon jeder seine eigenes Lied und Notenschema hat. Das ist zwar an sich ganz abwechslungsreich, aber zumindest auf den Schwierigkeiten Easy und Normal in wenigen Stunden durchgekaut.
Putzige Optik und eine vorbildliche Lernkurve
Die Schwierigkeitsstufen selbst sind dabei aber sehr ordentlich dosiert. Muss man bei Easy nur auf eine Taste drücken, sind es bei Normal schon zwei, bei Hard drei und so weiter. Hinzu kommt, dass man bei zusätzlich Feuerbällen und Lasern auch per Sprungtaste ausweichen muss, mitunter während man Noten zu spielen hat. Das kann einen schon mal schnell aus der Fassung bringen, weshalb auch hier nur Übung den Meister macht. Schafft man Rang A oder höher, kriegt man zudem für jedes Lied auf jeder Stufe einen Kristall als Belohnung. Durch diese hangelt man sich langsam in die schwierigeren Gefilde und schaltet andere Charakter und Kostüme für diese frei. So bietet Rudymical zumindest für ein paar Stündchen einen gewissen Reiz. Auch kehrte ich nach langer Abwesenheit hin und wieder gerne mal auf ein paar Ründchen zurück. Nicht ganz unschuldig daran ist auch die putzige Pixeloptik der Vorlage Dark Witch und die nette Verpackung in einen Bosskampf. Je besser man trifft, desto schneller ist der Kampf auch zu Ende. Auch wenn der Einzelspieler „Story Mode“ heißt, darf man aber keineswegs eine Geschichte erwarten, denn hier geht es wirklich rein darum, sich ein wenig in piepsige Klänge zu vertiefen.