Bisheriges Gameplay-Videomaterial zu den Pokémon Let’s Go-Spielen zeigte für einen großen Teil den Vertania-Wald und die Marmoria-City-Arena. Bei der Präsentation zu den Titeln während Nintendos Post-E3-Events wurden erneut dieselben Inhalte gezeigt, ein Teil davon war jedoch vor Ort spielbar und das ist das Thema dieses Hands-Ons.
Auf in den Wald, wo das Gras hoch wächst
##bild79577links##Es gab Demos von beiden Editionen, die Demo die ich gespielt habe, war von Let’s Go, Evoli. Gestartet habe ich am Eingang des Vertania-Walds, der im Vergleich zu früheren Kanto-Spielen dieses mal düsterer erscheint. Man hat gleich direkt das hohe Gras in Sicht, wo dann auch die wilden Pokémon streunen. Um einen Kampf einzuleiten – wenn man das überhaupt Kampf nennen kann – braucht man bloß die Pokémon zu berühren. Man kann also nun entspannt durch das hohe Gras spazieren, ohne Angst vor zufälligen Begegnungen zu haben. Zumindest meistens, denn Pokémon wie Myrapla sehen selbst wie hohes Gras aus und sind leicht zu übersehen. Manche wilde Pokémon haben blaue oder rote Funken um sich, was indiziert, dass sie von ihrer Größe her entweder winzig oder riesig sind. Den Größenunterschied sieht man aber erst in einem richtigen Kampf, denn vorher muss das Taschenmonster gefangen werden. Man hat auch kaum eine andere Wahl. Wie das abläuft erklär ich gleich, wenn es um den Pokéball Plus geht. Nachdem man also die Kreatur gefangen hat, gibt es Erfahrungspunkte für das gesamte Team, das kommt aber vom EXP-Teiler und nicht weil es standardmäßig vom Spiel aktiviert ist. Während wir den Wald erforschen, läuft unser Partner Schiggy hinterher. In der Präsentation wurde demonstriert, dass man den Partner selbst aussuchen kann und manche Pokémon wie etwa Onix sind so groß, dass man auf ihnen reiten kann. Je nach Edition trägt man jedoch Pikachu oder Evoli zu jeder Zeit mit sich. Mit ihnen startet man auch in jeden Trainerkampf; es gibt sogar eine nette Animation zu Beginn, wo der Trainer seine Pokémon in den Kampf buchstäblich wirft. Die Titel-Taschenmonster eignen sich übrigens auch als Item-Radar, denn ist ein verstecktes Item in der Nähe, wedeln die Pokémon mit ihrem Schwanz. Im Wald befinden sich aber auch noch Trainer, gegen die ich antreten konnte. Diese sind die gleichen wie im Original und haben auch ihre originalen Sprüche drauf. Neu bei den Kämpfen ist, dass man beim Sieg nicht nur Geld, sondern nun auch Items wie Pokébälle erhalten kann.
Der Pokéball Plus als Controller
##bild79570rechts##Die Demo wurde mit dem Pokéball Plus Controller gespielt. Dieser besitzt neben einem Control Stick einen A- und B-Knopf, welche unauffällig in die Hardware integriert wurden. Den Charakter damit über den Bildschirm zu bewegen funktioniert problemlos. Jedoch muss der Stick eingedrückt werden um die A-Taste zu verwenden, was man auf Dauer nicht mitmachen will. Außerdem kann es dabei vorkommen, dass man den Stick in eine Richtung bewegt und einen falschen Menüpunkt auswählt. In dem kleinen Teil ist ein Gyrosensor eingebaut um mit einer Wurfbewegung Pokémon zu fangen. Wie auch in Pokémon Go wird ein schrumpfender Kreis angezeigt, welcher indiziert, wann man zu Werfen hat. Da der Ball im Spiel erst nach der Bewegung geworfen wird, ist das Erlebnis nicht sonderlich immersiv. Immerhin reicht es nicht, einfach den Controller zu schütteln, da man tatsächlich auch zu schwach, zu weit oder daneben werfen kann – exakt wie in Pokémon Go also. Game Freak behauptet, dass die HD-Vibration des Pokéballs besser sei als die des Joycons und dem kann ich persönlich voll und ganz zustimmen. Auf Augenhöhe mit dem Pro-Controller ist es allemal. Man spürt wirklich etwas im Ball hin und her schwanken und wenn man etwas erfolgreich gefangen hat, hört man den Schrei des Pokémon aus den Lautsprechern des Controllers, was eine nette Kleinigkeit ist. Ein vollständiger Ersatz zum Joy-Con ist es allerdings nicht, da man hin und wieder auch noch andere Tasten als A und B benötigt. Von daher sehe ich diese Hardware eher als Accessoire oder Sammlerstück für Hardcore-Fans und Pokémon Go-Spieler.