Shantae and the Pirate’s Curse

##bild79089rechts##Schon seltsam, wie erfolgreich die Nintendo Switch im Vergleich zur Vorgängerkonsole Wii U mittlerweile geworden ist. Dabei hat Nintendos neue Plattform zwar schon jetzt einige gute Exklusivtitel, doch finden vor allem tonnenweise Portierungen teils uralter Titel ihren weg in den neuen eShop. Das könnte man nun negativ ankreiden, ist aber an sich keine verkehrte Idee, da viele längst vergessene Titel so in neuem Glanz erstrahlen können und vielleicht endlich die verdiente Aufmerksamkeit erlangen. Nicht ganz so rüstig und auch nicht untergegangen, dafür aber auch schon fünf Jahre alt ist der Titel Shantae and the Pirate’s Curse von WayForward. Dabei handelt es sich um den 2014 ursprünglich für den 3DS erschienenen dritten Teil der beliebten Metroidvania-Serie. Zwar wurde das Spiel seinerzeit schon auf Planet3DS von mir unter die Lupe genommen (zum alten Test), doch ließ ich es mir nicht nehmen, den Titel privat ein weiteres Mal auf 100 Prozent zu spielen – nur eben dieses Mal auf der Switch. Dass das Erlebnis positiver Natur sein wird, ist natürlich an dieser Stelle kein Geheimnis mehr. Aber ob sich was verändert hat oder der Titel mit all seinen Ecken und Kanten 1:1 so transportiert wurde, das erfahrt ihr im folgenden Mini-Kurztest.

Half-Half-Genie-Hero
Zu allererst ein paar Eckdaten, falls einige Leser noch nicht mit der Reihe vertraut sind. In Shantae and the Pirate’s Curse schlüpft man ein weiteres Mal in die Haut der bildhübschen und kessen Tänzerin Shantae. Eigentlich ist diese jedoch ein Halb-Dschinn, jedoch wurde sie im Vorgänger Risky’s Revenge von ihrer Rivalin ihrer Kräfte beraubt. Eben diese Rivalin namens Risky Boots, ihres Zeichens Piratin, sieht sich gezwungen den Ex-Halb-Dschinn um ihre Hilfe zu beten. Gutherzig wie Shantae so ist, macht sie sich natürlich auf um Risky und das Sequin Land davor zu bewahren, vom sogenannten Pirate Master unterjocht zu werden.

##bild79091links##Soweit zur Rahmenhandlung. Am Inhalt des Spiels hat sich rein gar nichts verändert, was auch gut so ist. Noch immer steuert man Shantae in der klassischen 2D-Plattformer-Ansicht, was nach wie vor perfekt funktioniert. Das Gameplay ist auf den Punkt, entwickelt sich durch das hinzufügen neuer Gadgets nach und nach weiter und macht insgesamt einfach Laune. Interessanter ist da schon die Entwicklung der optischen Seite. Da Pirate’s Curse ursprünglich für den 3DS entwickelt wurde, hat man es natürlich mit einer eher pixeligeren Grafik zu tun. Diese ist aber sehr gut gealtert und macht nach kurzer Eingewöhnung noch immer was her. Vor allem die liebevoll detaillierten Animationen und die putzige Pixelkunst vermitteln noch immer Charakter. Zwar wirkt das Ganze auf der Switch selbst oder einem modernen UHD-Fernseher etwas gestreckt, wirklich als schlecht kann man das aber keineswegs abstempeln. Positiv fallen jedoch die Sprites der Charaktere in Dialogen auf. Diese wurden an höhere Auflösungen angepasst und kommen in gewohnt guter Qualität, wie schon im aktuellen Ableger Shantae: Half-Genie Hero, daher.

Das war’s?
Das war’s. Da das Spiel schon im Original nahezu bugfrei war, braucht man sich zumindest auch hier keine Sorgen zu machen. Etwas schade ist es jedoch, dass man sich nicht mal die offensichtlich amateurhafte, deutsche Übersetzung zur Brust genommen hat. Gegen Mitte und Ende des Spiels nehmen diese schlampigen Patzer jedoch ab, beziehungsweise man nimmt sie nicht mehr wahr, da sich das gesamte Spiele ohnehin nicht zu ernst nimmt.

Fazit

##bild79088rechts##Shantae and the Pirate’s Curse ist im Prinzip noch immer genau dasselbe Spiel wie damals auf dem 3DS. Das Spektakel nun aber auch in etwas hübscher auch auf dem Fernseher spielen zu können, ist jedoch auch was wert. Wer nicht gerade auf die Reihe abfährt, kann getrost bei dem 3DS-Original bleiben. Solltet ihr den Titel bislang jedoch verpasst haben, kann ich euch nur empfehlen, nun die Möglichkeit beim Schopfe zu packen und dem hübschen Halb-Dschinn eine Chance geben. Wer den Schritt wagt, wird mit grandiosem Vorzeige-Gameplay, charmanter Pixelkunst und reichlich flachem Humor belohnt. Nimmt man es sich vor, Pirate’s Curse auf 100 Prozent zu spielen, ist man gut und gerne acht Stunden beschäftigt. Darüber hinaus bietet das Spiel auch eine Art New Game+ für einen eventuellen Zweitdurchlauf.

Wertung 5 / 5

Shantae muss nicht in HD erstrahlen, um gut auszusehen. Wer nach einem tauglichen Plattformer sucht, wird hier fündig.

Pro

  • Großartige Hintergrundmusik
  • Einzigartiger Humor
  • Gut strukturiertes Gameplay

Contra

  • Selbe grottige Übersetzung wie auf dem 3DS

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