Unter all den jüngeren HD-Neuauflagen dürfte die von Asterix & Obelix XXL 2 für das größte Kopfkratzen gesorgt haben. Klar hat das ursprünglich auf PS2 und PC beheimatete Spiel – die Handheld-Ports für DS und PSP ignorieren wir an dieser Stelle mal – durchaus seine Fans, doch es ist weder wirklich großflächig bekannt noch anderweitig auffällig. Durch seine Vielzahl an Anspielungen der damaligen Videospiellandschaft könnte es sogar noch veralteter wirken. Doch man wollte schlichtweg ein Spiel für den kommenden, neuen Asterix-Streifen haben, der im Dezember in Frankreich in die Kinos wandert. Dass man dies auch direkt als Sprungbrett für ein neues Spiel nutzen kann, ist natürlich das Sahnehäubchen. Ich konnte mich in Köln mit Olivier Figere vom Publisher Microids treffen, um einen ersten Blick auf eine frühe PC-Version des Multiplattform-Brawlers zu werfen.
Verschwörung in Rom
##bild80198rechts##Wie es sich für die Marke gehört, schmieden die Römer in Asterix & Obelix XXL 2 wieder irgendwelche Pläne. Genauer gesagt ist Druide Miraculix im neuen Freizeitpark Las Vegum verschwunden und nun müssen die beiden Titelhelden das Resort auf den Kopf stellen – gerne auch wörtlich, Obelix ist dafür immerhin kräftig genug! Etwas Hilfe erhalten sie dabei von einem Spion namens Sam Schiffer, dessen Name in einigen Videospielern vielleicht Erinnerungen weckt. Es stellt sich nämlich schnell heraus, dass Las Vegum mit diversen Anspielungen gespickt ist. Da erspäht man im Mauerwerk schon mal eine an Raziel (Soul Reaver) erinnernde Figur, bröckelige Wände erscheinen wie aus Tetris-Steinen zusammengesetzt und Poster parodieren diverse Spielecover wie die von Quake oder Tekken 4… Wer sich mit der Videospiellandschaft um 2004 herum auskennt und damalige Titel gefeiert hat, wird einiges wiedererkennen. Dabei handelt es sich teils auch nicht nur um bloße Gags am Rande – zu den prominenteren Gegnern in der gamescom-Demo gehörte beispielsweise ein rot bemützter Römer mit einer Wasserkanone auf dem Rücken.
Und genau dieser ist übrigens furchtbar nervig! Zwar tut die Spritzpistole nicht weh, sie schubst das gallische Power-Duo während der hektischen Kämpfe jedoch fröhlich durch die Gegend, was natürlich das Niederknüppeln der rabiaten Römer immens erschwert. Da will also trotz des allgemein recht simpel aussehenden Spielprinzips wohlüberlegt sein, in welcher Reihenfolge man die vielfältigen Gegner wegfegt. Zu diesem Zweck stehen simple Tastenkombinationen zur Verfügung. Ein Knopf dient schwachen Angriffen, ein anderer betäubenden, starken Schlägen und mit einem dritten werden benommene Gegner gegriffen, um als Peitsche zweckentfremdet zu werden. Um mehr Anreize zum geplanten Kloppen zu geben, kommen manche Schergen mit kleinen Geschenken daher, die sie aber nur unter bestimmten Bedingungen rausrücken. Dann gilt es, zum angezeigten Charakter zu wechseln – ihr könnt jederzeit zwischen dem kleinen, flinken Asterix und dem großen, kräftigen Obelix hin- und herschalten – und die unten links eingeblendeten Aktionen auszuführen. Ist das geschehen, gibt es Extra-Energie, einen Helm-Multiplikator oder andere Nettigkeiten. Die Römer-Helme dienen übrigens als Währung und können in allerlei Sammelkram oder Extra-Moves investiert werden.
##bild80199links##Die Macher der Neuauflage belassen es übrigens nicht nur bei der soliden Brawler-Basis des Originals, sondern werten es durch kleine Nettigkeiten auf. So kann der Schwierigkeitsgrad nun in drei Stufen geregelt werden, um Neulingen etwas mehr Spielraum für Fehler zu geben oder Prügel-Profis richtig zu fordern. Auch wurden kleine Herausforderungs-Missionen in die Stages eingebaut, für deren Abschluss kleinere Belohnungen winken. In der Demo musste ich beispielsweise eine Mindestanzahl von Feinden innerhalb eines sehr knappen Zeitraums vertrimmen. In technischer Hinsicht scheint bisher aber eher wenig geändert worden zu sein. Klar, die Texturen erscheinen deutlich klarer und alles sieht entsprechend schärfer aus, doch an den grobkantigeren Umgebungen erkennt man immer noch deutlich, dass man es hier mit einem Titel von vor zwei Konsolengenerationen zu tun hat. Mit der teilweise etwas bockigen Kamera hatten übrigens sowohl Figere als auch ich noch Probleme – auch eine beliebte Krankheit damaliger 3D-Titel, die hoffentlich bis zum Release noch in den Griff bekommen wird.