Wargroove

Kenner des guten alten GameBoy Advance werden sich vielleicht noch daran erinnern: Ein kleines, rundenbasiertes Strategie-Spiel mit dem Namen Advance Wars. Das Spiel war beliebt genug, um zumindest einen zweiten Teil zu rechtfertigen und im Anschluss auch noch zwei DS-Nachfolger spendiert zu bekommen, doch seitdem gab es leider nichts weiter zu hören. Um diese Art von Spiel aber nicht ganz aussterben zu lassen, wird von Chucklefish nun ein neuer Titel entwickelt, der in eben diese Fußstapfen treten soll: Wargroove, das noch innerhalb dieses Jahres veröffentlicht werden soll. Und passend dazu war ich in der Lage, mir den Titel auf der gamescom einmal näher anzusehen und mir ein Bild davon zu machen, inwieweit das Spiel seiner Vorlage treu bleibt.

Der erste Blick
##bild72634rechts##Während meiner Anspielzeit habe ich mich dazu entschieden, kooperativ mit unserem PR-Kontakt von Nintendo eine Runde gegen die KI zu spielen. Es standen allerdings auch schlichte 1-vs.-1-Schlachten sowie eine Partie Alle gegen Alle zur Verfügung. Gleich am Anfang hatte ich bereits die Auswahl aus sechs unterschiedlichen Kommandeuren, wobei es auch so aussah, als würden da noch einige mehr hinzukommen. Jeder von ihnen besitzt dabei eine eigene Spezialfähigkeit, die während der Schlachten ausgelöst werden kann. Manche können so zum Beispiel die eigenen Einheiten stärken oder heilen, während andere die gegnerischen entsprechend schädigen oder aber auch besondere Einheiten heraufbeschwören. Bereits beim ersten Blick auf das Schlachtfeld konnte ich anschließend gut erkennen, wie sehr der Titel tatsächlich von Advance Wars inspiriert worden ist – und das keinesfalls im schlechten Sinn. Die Karte sah sehr schön aus und die Sprites der unterschiedlichen Einheiten konnten sich ebenfalls sehen lassen. Der Pixel-Look passt ausgesprochen gut zum Gesamtbild des Spiels, im Gegensatz zum Vorbild hat man es hier allerdings mehr mit einem Fantasy-Setting als mit dem richtigen Militär zu tun.

Zu den Waffen!
##bild72635links##Wie es sich gehört wird im Krieg natürlich nacheinander angegriffen. Während des eigenen Zuges ist man so in der Lage, die eigenen Einheiten zu bewegen und wenn sich Feinde in der Nähe befinden sollten, diese auch anzugreifen. Gleichermaßen sollte man allerdings auch auf die Gebäude in der Umgebung Acht geben. Durch das Einnehmen ebendieser bekommt man nämlich pro Zug mehr Gold, was wiederum dazu eingesetzt wird, neue Einheiten an den entsprechenden Gebäuden zu beschwören. Dabei bekommt man eine gute Auswahl vor die Augen, so zum Beispiel die einfachen Infanteristen, die sich zu Fuß über das Schlachtfeld bewegen aber entsprechend auch auf unebenen Terrain weiterkommen, oder auch die Ballisten, die sich nur auf festen Untergrund bewegen können, dafür aber sowohl eine größere Durchschlagskraft, als auch Reichweite besitzen. Zudem hat jede Einheit noch weitere besondere Fähigkeiten: Die Hunde zum Beispiel treffen Gegner immer kritisch, sobald sich eine weitere, gleiche Einheit direkt neben ihr befindet. Weiterhin können Truppen auch an Werften oder Luftschiffstationen beschworen werden, was die taktischen Möglichkeiten noch ausweitet.

Der Blick nach Unten
##bild72637rechts##Wie vorher bereits angemerkt, spielt während der Kämpfe auch die Umgebung eine wichtige Rolle. Auf dem Feld sind so zum Beispiel auch Wälder, Gebirge oder einfache Straßen. Abgesehen davon, wie gut sich die Truppen auf diesen bewegen können können sie aber auch Vor- und Nachteile mit sich bringen. Fußsoldaten sind zum Beispiel in der Lage sich durch die Berge zu bewegen und bekommen dort einen Bonus an Verteidigung, durch den sie besonders geschützt gegen Feinde aus allen anderen Terrains sind – aber weniger gegen Luftangriffe. Der Taktik sind dabei viele Möglichkeiten gegeben, was mich bereits beim kurzen Anspielen sehr positiv gestimmt hat.

Fazit

Auf dem GBA habe ich bereits recht gerne Advance Wars gespielt – überraschenderweise möchte ich sagen, hatte ich es damals noch nicht so mit Strategie-Spielen. Wargroove zeigt mir allerdings wieder, warum mich das Kriegsspiel damals bereits so sehr interessiert hat: Die taktischen Möglichkeiten sind vielfältig und die unterschiedlichen Kommandeure geben einem zusätzliche Entscheidungsfreiheit, wie man nun weiter vorgehen möchte. Dadurch, dass man außerdem darauf achten sollte, immer genug Gebäude einzunehmen um entsprechend genug Kapital zu haben, weitere Einheiten zu hervorzurufen, bekommt man auch nie das Gefühl, nichts zu tun zu haben. Mich interessiert jetzt noch, ob der Titel auch eine gute Kampagne hat um einen alleine bei der Stande zu halten aber wenn dem der Fall ist, bekommen wir hier saubere Strategie-Kost aufgetischt. Freizeitlicher Kriegsherr: Denis Wewetzer [Azure] für PlanetSwitch.de

Wertung 4 / 5

Schönes Strategie-Spiel in Pixel-Optik, das seinem geistigen Vorfahren in nichts nachzustehen scheint.

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