Nächste Haltestelle: Mini Metro, Ausstieg in Fahrtrichtung Kurztest! Ende August ist der U-Bahnmanagersimulator für Nintendo Switch erschienen. Zuvor kam der Titel bereits 2015 für Steam und 2016 für Android und iOS heraus, nachdem es 2014 für den Game Jam Ludum Dare 26 (Link) zum Thema Minimalismus entwickelt wurde. Doch genug Vorgeplänkel, ab ins Getümmel!
Am Anfang waren drei Formen
##bild80385rechts##Das Spiel beginnt in London. Ja, gleich das erste Level versetzt mich in die Position des Planers für das weltberühmte U-Bahnnetz. Doch bevor ich eine komplette Millionenstadt im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs versorgen muss, fängt das Level ganz sachte mit zwei Haltestellen an. Die werden in Form von verschiedenen geometrischen Formen wie Rechtecke, Kreise und Dreiecke auf einer sehr groben Karte von London dargestellt – eigentlich ist die Stadt nur anhand der Umrisse der Themse zu erkennen. Per Touchscreen oder, etwas unhandlicher, mit dem Controller kann ich eine Linie zwischen zwei Stationen ziehen und schon kurvt die erste Bahn durch die Röhren unter der Erde. An der Kreis-Haltestelle warten schon die ersten Passagiere, die komplett unterschiedliche Ziele haben. So ploppen neben den Formen für die U-Bahnstationen kleinere Formen auf, die die Passagiere samt ihrem Zielbahnhof repräsentieren. Die kleine Bahn, die nun die gezogene Linie auf- und abfährt, nimmt die kleineren Figuren mit auf ihre Bahn und lädt sie wieder entweder an einem Umstiegs- oder gleich dem Zielbahnhof wieder aus. Das Ziel des Spiels ist damit denkbar einfach: Den Ansturm an Passagieren bewältigen und auch die von Zeit zu Zeit neu erscheinende Bahnhöfe mit dem Liniennetz abdecken. Müssen an einer Haltestelle zu viele Mitfahrende zu lange warten, ist das Spiel vorbei.
Natürlich gibt es noch ein wenig mehr Inhalt: So können die Themse und jeder andere Fluss nur mit Tunneln überwunden werden, die mit etwas Glück an einem Sonntag meinem Inventar gutgeschrieben werden. Sonntags gibt es nämlich immer einen Zwischenstand mit den bereits beförderten Personen und einen neuen Zug als Belohnung. Außerdem kann ich mich dann zwischen zwei weiteren Belohnungen entscheiden – beispielsweise einen Wagen, den ich an ein Zug anhängen kann, oder eine weitere Linie. Da nämlich auf einer Linie nur eine begrenzte Anzahl von Zügen fahren kann, gibt es die Möglichkeit, mehrere Linien zu erstellen, vorausgesetzt im Inventar befinden sich noch freie Linien. Diese sind dann andersfarbig und können beliebig über andere Bahnhöfe verteilt werden. Schließlich gibt es größere Umsteigebahnhöfe, die eine größere Anzahl von Linien als Knotenpunkt annehmen und durch neue Formen bei den Haltestellen wird es auch noch ein wenig komplexer.
Und es gibt noch mehr!
##bild80382links##So weit zum Gameplay ansich, die Switch-Portierung hat aber noch einiges mehr zu bieten. So gibt es den „Spielen“-Modus, in dem man nach und nach weitere Städte wie Paris, New York, Berlin, Shanghai und Auckland freischaltet. Außerdem kann dort einzeln neben der Standard-Zielbedingung, in der keine Station überlaufen darf, auch ein Endlos-Modus eingeschaltet werden, der sich unbegrenzt weiterspielen lässt, sowie ein Extrem-Modus, bei dem bereits angelegte Bahnlinien nicht mehr verändert werden können und auch wieder die Überlauf-Regel gilt. Zusätzlich versteckt sich hinter jedem Level noch eine Alternativversion aus bestimmten Jahrhunderten, die allerdings erst ab einer bestimmten Passagierzahl freigeschaltet werden. Zu jedem Level gibt es zuletzt auch noch jeweils eine Highscore-Liste, in der die Rekorde von Spielern aus aller Welt und Freunden stehen. Ach ja, eine täglich wechselnde Herausforderung gibt es übrigens auch noch, die allerdings nicht mit der PC- und Mobile-Version synchron ist, sodass die Switch-Version eine eigene Rangliste hat.
Aber jetzt komme ich endlich zum wesentlichen Unterschied zu den bereits erschienen Versionen: Die Steuerung. Denn normalerweise gibt es nur die Steuerungsmöglichkeit via Touchscreen/per Maus, für den TV-Modus hat sich der Entwickler aber eine Steuerung über den Controller überlegt. So kann ich mit dem Stick einen Cursor steuern, der sich allerdings nicht wie gewöhnlich frei bewegen lässt, sondern zu bestimmten Punkten wie Linienabschnitte und Bahnhöfe springt. Das macht die Bedienung am Fernseher überraschend einfach, auch wenn es am Ende doch ein wenig viel Klickarbeit wird, um die ganzen Verbindungen managen zu können. Zum Glück kann ich per Druck auf die Schultertasten zügig die Geschwindigkeit anpassen um in Ruhe Änderungen an der Strecke vorzunehmen. Ach ja, zum Schluss noch ein Lob für die zahlreichen Einstellmöglichkeiten in den Optionen: Ein dunklerer Nachtmodus sowie ein eigener Modus für Farbenblinde sollte jedes Spiel haben! Noch nicht ganz überzeugt, ob der Titel der richtige Zug zum Draufabfahren ist? Dann gibt’s hier ein Gameplay-Video von mir und danach auch gleich das Fazit.