Ein Twin-Stick-Shooter, bei dem man sich in einer eingeschränkten Arena gegen unzählige Objekte verteidigt und alles in grellen Neon-Farben erstrahlt? Das kann doch eigentlich nur der moderne Klassiker Geometry Wars sein! Dachte ich jedenfalls, bis Debris Infinity mich eines besseren belehrte. Das offensichtliche Vorbild kann das Team von SVC Games jedenfalls nicht verheimlichen, doch das muss ja noch lange kein K.O.-Kriterium sein – für unkomplizierte, schnelle Shoot ‚em Up-Action ist immer Platz! Ob dieser kleine Download-Happen auch etwas taugt, habe ich in meinem Test herausgefunden.
Dauerfeuer im Neon-Kosmos
##bild80590rechts##Debris Infinity bietet euch drei Spielmodi. So könnt ihr euch etwa an einer ganz klassischen Überlebensrunde versuchen und nach vorgegebenen Muster eingewechselte Gegner vom Feld fegen, innerhalb eines bestimmten Gesamt-Zeitlimits die höchste Punktzahl einfahren oder im Power-Modus zufällig arrangierte Gegnerwellen unter einer etappenweise ausgerichteten Zeitbeschränkung ausschalten. Das klingt nach recht wenig und ist es im Prinzip irgendwie auch, doch was hier ist, macht auf jeden Fall Laune. Während man im Klassik-Modus mit jedem Anlauf an seiner Strategie feilt und den Kombo-Zähler in die Höhe treibt, steht bei Power-Runden der reine Adrenalin-Schub auf dem Programm, wenn man es mal wieder mit einer unliebsamen Feindformation zu tun hat und nur wenig Zeit bis zum Abschluss der Etappe übrig ist.
Einmal in der Arena angekommen, fühlt man sich als Geometry Wars-Veteran direkt daheim. Mit dem linken Stick wird der kleine Raumgleiter durch das rechteckige Feld gelenkt, während der rechte Stick zum Feuern der Bordgeschütze dient. Für den kleinen Notfall zwischendurch lässt sich auch Knopfdruck zudem das Geschehen verlangsamen oder mit einer Bombe der ganze Bildschirm leerfegen, um haarigeren Situationen zu entkommen – beide Spezialaktionen benötigen allerdings gesonderte Energie, die sich nur langsam regeneriert. Mit diesen simplen Mitteln arbeitet man dann an seinem Highscore, der primär durch möglichst hohe Abschuss-Kombos in die Höhe getrieben wird. Bei einer Kette von 300 zerstörten Feinden schießt die Punktzahl schon mal regelrecht durch die Decke! Die stetig kniffliger werdenden Gegnerformationen sorgen jedoch dafür, dass dieses Vorhaben alles andere als einfach wird. Das liegt leider zum Teil auch daran, dass bestimmte Gegner wie die omnipräsenten cyanblauen Formen nur zu gerne aus dem Nichts erscheinen und euch so hinterrücks die Schild-Energie rauben. Andere unliebsame Konstrukte kündigen sich deutlich durchschaubarer an, was angesichts des schieren Effektgewitters auch bitter nötig ist.
##bild80589links##Wem das noch nicht genug Chaos ist, der kann einen zweiten Spieler für lokale Partien an derselben Konsole ins Boot holen. Im Versus-Modus geht es um die reine Punkte-Hatz nach Klassik-Regelwerk, bei welcher derjenige Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt – im Falle eines Ablebens bekommt der Überlebende im Falle eines Rückstands sogar die Gelegenheit, noch kurzerhand aufzuholen. Keineswegs unspaßig und dank Solo-Joy-Con-Unterstützung auch im Tabletop-Modus prima spielbar. Wer es noch eine Spur extravaganter mag und seinem Partner richtig vertraut, der versucht sich am Koop-Modus. Hier übernimmt ein Spieler die Schiffssteuerung und der andere die Geschütze – chaotische Feuergefechte sind praktisch vorprogammiert, interessant ist diese Variante aber nichtsdestotrotz. Abgesehen vom Versus-Modus gibt es übrigens für alle drei Spielabwandlungen in der Solo- und Koop-Variante jeweils separate Online-Bestenlisten, in denen man sich verewigen kann. Unschön ist dabei höchstens die gewählte Schriftart, denn diese macht es beizeiten echt schwer, zwischen Dreien, Vieren, Fünfen und Neunen zu unterscheiden.