##bild80844rechts##Puh, da hat man kaum alle Rätsel beim gar nicht mal so alten Picross S2 abgeschlossen und steht schon wieder neuer Puzzlespaß vor der Tür und kratzt mit dem Krallen eifrig daran. Krallen und Kratzen deswegen, da es sich nicht direkt um den Nachfolger von S2 handelt. Der hätte nämlich ziemlich sicher Picross S3 geheißen. Stattdessen legen die Herrschaften vom Jupiter mit einem nicht weniger umfangreichen Spinoff nach, der sich an das Franchise Kemono Friends vom Entwickler Nexon hält. Passenderweise taufte man dieses Spiel dann einfach Kemono Friends Picross, welches ich mir außerdem für euch – und vielleicht auch ein wenig für meine Picross-Sucht – angeschaut habe.
Wenn Memes zum Franchise werden
Wer sich öfters mal auf einschlägigen Image-Boards herumtreibt, also etwas besser mit Memes vertraut ist, wird sicher auch schon ein, zwei Mal über Dragon Lolis und andere Tier-Mensch-, oder besser Tier-Mädchen-Kombinationen gestoßen sein. Kemono Friends machte daraus eine Geschichte, die in diversen Mobile-Veröffentlichungen für Smartphones und sogar in einem eigenen Anime erzählt wird. Im Grunde geht es dabei um einen Tierpark, in dem seltene und vom Aussterben bedrohte Tierarten beheimatet sind und gepflegt werden. Durch seltsame Umstände im Park verwandeln sich viele dieser gefährdeten Arten jedoch in kleine Mädchen mit den jeweiligen Attributen und Merkmalen der Tiere. Das Ergebnis: Übertrieben putzige Mischungen bei denen man gar nicht anders kann als jedes Mal „Kawaiii!“ mit möglichst hoher Stimmlage zu schreien.
##bild80845links##Soviel zur Herkunft der Crossover-Vorlage. In Kemono Friends Picross entschlüsselt man also logischerweise keine langweiligen Bildchen von Teetassen oder anderen Alltagsgegenständen, sondern von zuckersüßen Mischwesen und Dingen aus deren Welt. Allein das ist schon mal ein wenig Abwechslung zu der sonst so klinischen Herangehensweise der Hauptreihe von Jupiter. Hinzu kommt, dass auch Menüs, Animationen und natürlich auch der Soundtrack an die Vorlage angepasst wurden. So kommt nun auch endlich mal etwas Frohsinn, Farbe und Leben in die Spielereihe. Negativ fällt jedoch auf, dass man quasi zu 90 Prozent nur Gesichter von den besagten Kreuzungen aus Mensch und Tier freirätselt. Klar, ein Arm oder ein Fuß würde keinen Sinn ergeben und allzu viele Details lassen sich in Pixel-Art nicht unterbringen, doch wäre zumindest ein kleines bisschen mehr Vielfalt in der Motivpalette wünschenswert gewesen. Immerhin wird mal hier mal da ein „Irgendwas“ aus der Welt der Kemono Friends eingestreut. Wer die Vorlage nicht kennt, wird damit aber nicht viel anfangen können.
Mehr vom Gleichen, nur in anders
Und sonst so? Nun, würde man die Tapete abreißen und die alte wieder draufklatschen, könnte man denken es handelt sich um den Serienvorgänger Picross S2. Mit dabei sind neben den Standardrätseln wieder nur das Mega-Picross und das Clip-Picross, das ein Riesenbild aus vielen kleinen Fragmentpuzzles zusammensetzt. Mehr ist hier nicht dran. Immerhin wird zu jedem freigeklopften Tiermädchen auch ein richtiges Ganzkörper-Artwork in einer Galerie hinterlegt – so hat man immerhin noch etwas für das Auge. Auch lassen sich diese dann über das Hauptmenü für bestimmte Szenarien im Spiel festlegen und leisten euch dann in Form von kleinen 2D-Sprites moralischen Beistand beim Rätsel. Hat man in der Welt von Kemono Friends jedoch keine Favoriten, kann man es auch ganz einfach bei der Zufallsfunktion belassen. Auch in Sachen Komfortfunktionen hat sich nichts getan, außer vielleicht, dass sich durch Fußtapser die Zählfunktionen nun etwas besser differenzieren lässt.