##bild80883rechts##Gleich zum Launch der Switch servierten uns Nintendo und SFB Games mit Snipperclips überraschend fesselnde Koop-Kost, die sich direkt zum Geheimtipp mauserte (zum Test). Doch irgendwann ist auch die schönste Knobelei mal vorbei und dann sehnt man sich nach neuem Futter. Hier kommt Deru: The Art of Cooperation ins Spiel, das sich den Grundgedanken gleich in den Untertitel gesetzt hat. Wer erfolgreich die kompakten Knobel-Abschnitte abschließen möchte, muss gut zusammenarbeiten. Oder man bringt es auf die Reihe, zwei Punkte gleichzeitig in unterschiedliche Richtungen zu bewegen, ohne sich dabei das Gehirn zu verknoten. Es sieht simpel aus, ist im Prinzip auch schnell erklärt und allem voran macht das Ergebnis unheimlich viel Spaß.
Beschützer und Beschützter
Aufgabe einer jeden Stufe ist es, eure schwarzen und weißen geometrischen Figuren zu ihren jeweiligen Zielpunkten zu navigieren. Diese sind jeweils einem Analogstick der Joy-Cons zugewiesen. Idealerweise schnappt sich dabei ein Spieler den linken Mini-Controller und der andere den rechten, man kann sie aber auch als Einzelspieler klassisch im Grip oder im Handheld-Modus nutzen. Online-Modi gibt es übrigens keine. Jedenfalls mag das äußerst einfach klingen, doch ohne Hindernisse kommt auch Deru nicht aus. Jeder bildschirmgroße Level ist nämlich von fließender, schwarzer und weißer Suppe gesäumt, die eure jeweils gleichfarbige Figur bei Berührung zersetzt. Umgekehrt kann der entgegengesetzte Farb-Pol den Fluss stoppen – und darin liegt auch schon der Kernaspekt der Kooperation. Es gilt also, geschickt Wege für den jeweils anderen Lichtpunkt zu schaffen und so schlussendlich beide zu ihren Bestimmungsorten zu transportieren. Wie eingangs erwähnt: Ein schnell erklärtes Spielprinzip.
##bild80884links##Die Kopfnüsse machen aber auch ungemein Laune. Manche Puzzles mögen auf den ersten Blick fast schon abschreckend komplex wirken, sie bleiben jedoch stets fair und sind mit etwas Überlegung und Geschick knackbar. Besser ist es natürlich, wenn man tatsächlich einen Spielpartner für Absprachen parat hat, zumal das die Steuerung ungemein vereinfacht. Das gleichzeitige Bewegen zweier asynchroner Punkte auf dem Screen, die manchmal auch in entgegengesetzte Richtungen müssen, empfand ich im Alleingang zumindest alles andere als leicht. Dies wird umso kniffliger, da jede Welt mit neuen Kniffen aufwartet, die es zu meistern gilt. So steuert ihr beispielsweise im zweiten Level-Set Sphären, die ihre Masse zwischen sich und dem Partner hin- und herschieben können. Der kleinere Punkt wird dabei schneller, während der größere Fleck mehr Farbflussfläche blockiert. Auf explizitere Beispiele möchte ich an dieser Stelle jedoch verzichten, da die Entdeckung und das eigenständige Austüfteln der Rätsel den Hauptreiz des kompakten und doch zufriedenstellend umfangreichen Knobelvergnügens darstellt.