##bild81571rechts##Richtige Konsolen wie die PlayStation oder die Xbox, aber auch der 3DS, die Wii U und aktuell die Nintendo Switch haben eines gemeinsam: Sie sind von der Spielergemeinde als echte Gaming-Plattformen akzeptiert. Doch gerade die Switch muss sich aufgrund ihres mobilen Daseins oft Vergleiche mit Smartphones oder Tablets und vor allem deren mit Casual-Games „verseuchten“ App-Stores gefallen lassen. Das mag auch gar nicht so unbegründet sein, denn schaut man sich den eShop mal so an, wird man ziemlich schnell von kleinen, unscheinbaren Titeln erschlagen. Einiges davon mag auch eine geringe Qualität bieten als namhafte Produktionen, und unser heutiger Testkandidat macht denselben Anschein, doch steckt hinter Golf Peaks aus dem Hause 7Levels weitaus mehr als nur ein „Smartphone-mäßiges“ Casual-Game. Warum das so ist, das erkläre ich euch im folgenden Kurztest. Viel Spaß beim Lesen!
Die Spitze ist nicht immer das Ziel
Golfspiele, aber vor allem Ableger der Unterart „Minigolf“, gibt es heutzutage an jeder Ecke. Auch Golf Peaks schlägt diese Richtung ein. Die Art und Weise, wie die Software das Thema aufbereitet, ist aber zur Abwechslung mal ganz anders. Statt wie sonst um Geschicklichkeit, geht es hier um die Denkleistung – es handelt sich also um ein waschechtes Knobelspiel. Von der Machart kann sich die Spielwelten wie bei den beliebten Go-Spielen der Franchises Hitman, Tomb Raider und Deus Ex vorstellen, die es für mobile Betriebssysteme bereits gibt. Aus stets derselben Perspektive bekommt man ständig wechselnde Herausforderungen und Hindernisse präsentiert, die es zu bewältigen gilt. Vom Stil her ist der Titel sehr minimalistisch unterwegs, was aber durchaus passt und charmant umgesetzt wurde.
##bild81573links##Ziel ist es, wie beim Golfsport so üblich, den eingedellten Ball ins Loch zu befördern. Allerdings zielt man hier nicht in eine beliebige Richtung, sondern muss sich für eine von vier Bahnen entscheiden. Die Schlägstärke ist ebenfalls an immer wieder wechselnde Kartensets gebunden. So kann eine Karte beim Ausspielen den Ball etwa zwei Felder weit schlagen, oder aber drei Felder überspringen lassen, oder einfach beides zusammen. An die Tücken wird man als Spieler oder Spielerin sehr sanft herangeführt, da die insgesamt neun Welten à zwölf Levels stets mit neuen Eigenheiten daherkommen und innerhalb der Welten zunehmend kniffliger werden. So hat man in der ersten Ladung nur Rätsel mit den Basiselementen, also Banden und Schrägen zu tun, wohingegen später auch allerlei verrückte Dinge wie Förderbänder, Sprungplatten oder auch Treibsand vorkommen. Auf Treibsand darf der Ball zum Beispiel nicht liegenbleiben, da er sonst versinkt. Auf normalem rauem Sand kann man den Ball wiederum nur noch freilupfen, mit Putten kommt man dort nicht weiter. Dabei kommt so gut wie nie Frust auf, denn der Schwierigkeitsgrad ist eher moderat. So kommt es bei Fans von Puzzle-Games auch schon mal vor, dass man durch alle 108 Herausforderungen in unter drei Stunden durchgerauscht ist. Bei einem Preis von gerade einmal fünf Euro darf man sich hier aber kaum beklagen.
HD-Rumble kann mehr als 1-2-Switch und lautem Surren
Das Gameplay dürfte nun ausreichend beleuchtet sein, schließlich hat man es als Zocker auch innerhalb weniger Minuten verinnerlicht. Das Drumherum, wie der entspannende Soundtrack oder die polierte Aufmachung der Menüs, trägt seinen Teil zur guten Wertung bei. Mit Abstand am positivsten aufgefallen ist aber die hervorragende Vibrationsfunktion. Diese hat keinen spielerischen Wert oder sonst eine Daseinsberechtigung, aber sie fügt sich doch sehr gut ein und stört dabei nicht. Waren zur Launch-Zeit der Switch noch Spiele wie das großartige Snake Pass im Gespräch, weil die Vibrationen fast schon als Lautsprecherausgaben durchgingen, so zeigen die Entwickler von Golf Peaks, wie es richtig geht. Je nach Aktion im Spiel bekommt man über die Joy-Cons oder den Pro Controller ein anderes haptisches Feedback – wohlgemerkt ohne nerviges Surren. Sei es beim Ausrichten der Schlagrichtung oder bei Einlochen beziehungsweise irgendeinem Hindernis: HD Rumble rockt, wenn es richtig dosiert wird. Seit dem Launch-Titel 1-2-Switch (zum Test) habe ich fast schon vergessen, dass dieses Feature der Hybridkonsole überhaupt existiert. Selbes gilt übrigens auch für die maximal nutzlose Infrarotkamera (*hust*). Doch ich schweife ab, wechseln wir daher zum Fazit.