Trials of Mana

Die Seiken Densetsu-Reihe hat, gerade in Japan, in den 90er Jahren große Wellen geschlagen und mit Mystic Quest sowie Secret of Mana haben auch wir Europäer damals zumindest etwas vom Action-RPG-Kuchen abbekommen. In Zeiten von diversen Remastern und Remakes hielt es Square aber offensichtlich für Angebracht, den dritten Teil dieser Reihe neu aufzulegen – einen, den wir davor nicht zu Gesicht bekommen haben. Trials of Mana soll Anfang 2020 veröffentlicht werden und im vollständigen 3D-Gewand daherkommen. Und damit wir uns schonmal einen kleinen Einblick erlauben können, gibt es auf der gamescom dieses Jahr Anspielstationen, an die ich mich natürlich sogleich begeben habe.

Lasst mich hier raus!
##bild82390rechts##Die Demo-Version ließ leider nicht viel von der Story blicken, allerdings habe ich mich mit meinem Charakter in einer Stadt wiedergefunden, aus die er irgendwie rauskommen musste. In der Stadt war es mir dann auch schon gleich möglich, mit den ganzen Anwohnern zu reden und wie für RPGs üblich gab es jede Menge schmückende Plaudereien. Wenn man ein wenig aufgepasst hat, finden sich aber auch bereits ein paar wichtige Bruchstücke für das, was noch kommen sollte. Offensichtlich lohnt sich das Erkunden nicht nur für ein wenig World Building, sondern auch um weitere Kleinigkeiten für das große Ganze zu erfahren. Insgesamt erscheint die Präsentation in einem netten Animations-Look und ist vom Stil her vermutlich am besten mit den Ys-Spielen zu vergleichen.

Die bösen, bösen Pogopuschel
Nachdem ich es dann aus der Stadt geschafft habe, ist mir sogleich jedoch etwas Unangenehmes aufgefallen: Auf dem Feld leidet die bisherige Version unter furchtbaren Pop-Ups. Obwohl die gesamte generelle Umgebung über eine sehr große Reichweitere im Spiel erkennbar ist, ploppen Pflanzen und andere Kleinigkeiten erst dann auf, wenn man fast direkt vor ihnen steht. Unschön, wenn man bedenkt wie viele davon auf dem Weg waren. Natürlich kann man dies der frühen Version noch in die Schuhe schieben, allerdings ist dies etwas, an dem definitiv noch gearbeitet werden muss. Glücklicherweise galt die Kurzsichtigkeit nicht den Gegner, sodass man sich auf diese bereits auf Entfernung einstellen konnte.

##bild82392links##Wie für die Reihe bekannt kommt man allerdings nicht in einen speziellen Kampfbildschirm, sondern bekämpft alles in Echtzeit auf dem Feld. Dabei hat man die Auswahl zwischen einfachen, leichten Kombos oder auch schweren Angriffen. Wahlweise können diese auch kombiniert werden, um Angriffe zu entfesseln, die Gegner in die Luft schleudern oder mehrere auf einmal treffen können. Im Verlauf der Demo stießen noch zwei weitere Charaktere zur Party, zwischen denen ich frei hin- und herwechseln konnte. Jeder der Charaktere hatte ein eigenes Moveset und andere Spezialfähigkeiten, die sich vom Stil grundlegend voneinander unterschieden, sodass man ein wenig Variation in das Spielgeschehen bringen konnte. Insgesamt gingen die Kämpfe sehr entspannt von der Hand und mit den Spezialangriffen habe ich hier und da auch ein paar nette Effekte gesehen, von denen ich allerdings trotzdem hoffe, dass da im Verlaufe des richtigen Spiels vielleicht noch mehr kommt.

Fazit

Die Seiken Densetsu-Reihe mag in Europa nicht allzu bekannt sein, mit Trials of Mana, dem dritten Teil dieser Reihe, bekommen wir aber endlich wieder etwas mehr Futter. Und die Neuauflage zeigt bereits viel Potential: Das Gameplay verläuft flüssig und die Kämpfe machen Spaß. Das freie und sofortige Wechseln zwischen den Charakteren ist praktisch und lässt einen für jede Situation die Kontrolle für den passendsten auswählen. Die Grafik und die Effekte sind grundsätzlich schön anzusehen, allerdings hat das Spiel sehr starke Probleme mit aufploppenden Objekten, die man erst auf kürzester Distanz sieht. Ein kleiner unschöner Makel, der hoffentlich in der fertigen Version ausgebessert wird. Grundsätzlich bin ich hier allerdings sehr guter Dinge und freue mich, vielleicht auch mal mehr von der Story mitzubekommen. Meister des Manas: Denis Wewetzer [Azure] für PlanetSwitch.de

Wertung 4 / 5

Spaßiges und gut gelungenes Remake eines RPG-Klassikers mit flüssigen und intuitiven Gameplayer sowie einer respektablen Portion Action. Bleibt zu warten, ob die Story auch heute noch standhält.

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