Gefühlt eine halbe Ewigkeit hat es gedauert, bis Shovel Knight: King of Cards endlich seinen Weg in die Hände der Spieler geschafft hat. Aber seid euch gewiss, das Warten hat sich gelohnt. War es doch oft ungewiss, wann die letzte Erweiterung der Treasure Trove-Sammlung nun erscheint, ist der Zeitpunkt kurz vor Weihnachten dann aber endlich gekommen. Nach dem Hauptabenteuer mit dem Schaufelkrieger höchstpersönlich, sowie den Geschichten rund um Plague Knight und Spectre Knight, schließt sich nun der Kreis mit einem letzten großen Krach. Warum sich die große Lücke zwischen Veröffentlichungen gelohnt hat, das erfahrt ihr im folgenden Kurztest. Zu guter Letzt werfen wir außerdem nochmal einen Blick zurück und ich verrate euch, warum Shovel Knight: Treasure Trove ein Must-Have für jeden Jump-‘n‘-Run-affinen Switch-Fan ist. Na dann mal auf ins Getümmel!
Lang lebe der König!
##bild82875rechts##In dieser Erweiterung schlüpft man in die Haut des sich dezent selbst überschätzenden King Knight. Ein kräftiger Recke in galanter goldener Rüstung und einem klitzekleinen Ego-Problem. Genau diese Prämisse sorgt aber mal wieder dafür, dass man sich sofort in den Ritter hineinversetzen kann und versorgt die Handlung gleichermaßen mit einer gesunden Portion des gewohnten Yacht Club Games-Humors. Ziel eines Königs ist es selbstverständlich, Macht und Ruhm zu erlangen. Das gilt in King of Cards sowohl im herrschenden Sinne, als auch in Hinblick auf das neue Kartenspiel. Wer das populäre „Gwent“ aus The Witcher 3 kennt und mag, dürfte hier durchaus auch dran interessiert sein. Die Entwickler bauten nämlich parallel zur eigentlich Handlung noch ein recht kniffligen Kartenschiebespiel ein. Wobei eigentlich beides sogar recht gut miteinander verwoben ist, schließlich ist es die Hauptaufgabe des King Knights, alle Tjost-Großmeister zu lokalisieren und zu besiegen.
Wer mit Kartenspielen nichts anfangen kann, oder sich schlichtweg auf das grandiose Gameplay konzentrieren möchte, der darf jedoch beruhigt aufatmen. Im Großen und Ganzen ist das Tjost-Kartenspiel nämlich optional. Wer jedoch möglichst effizient seinen Ritter aufwerten, oder die 100 Prozent Vervollständigung erreichen möchte, wird sich wohl oder übel auch mit der etwas verwirrend konzipierten Kartenschieberei auseinandersetzen müssen.
Mit Schwung an die Spitze
##bild82874links##Wieder jeder seiner ritterlichen Kollegen oder Kontrahenten, hat auch King Knight sein ganz eigenes Gameplay spendiert bekommen. Im Grunde basiert alles auf einem kraftvollen Ansturm. Eckt man damit an, prallt die Spielfigur von der Wand oder von Gegnern und anderen Objekten ab, was sich auf diverse Arten verketten lässt. Landet man etwa nach einem erfolgreichen Abpraller über einem Sandhaufen, wird dieser ausgegraben und die altbekannten Edelsteine – die Währung in der Shovel Knight-Saga – gelangen ans Tageslicht. Landet man hingegen auf einem anderen zerstörbaren Objekt oder gar dem Kopf eines Gegners, dann geht die Verketterei munter weiter. Auch wenn der Rüstungsträger zu Beginn möglicherweise etwas ungelenk im Vergleich zu Spectre Knight wirkt, kann man durch geschicktes Spielen doch so einige versteckte Gebiete erreichen. Generell fühlt sich das neue Gameplay wieder mal extrem befriedigend an.
Von besagten Geheimgebieten gibt es übrigens auch hier wieder mehr als genug. Diese stocken nicht nur gehörig den Kontostand auf, sondern sind auch stets fair versteckt und dabei fordernd, aber nicht unfair zu erreichen. Dieselbe Balance kommt auch den Gegnern und Bossen zugute, wodurch man recht entspannt vor sich hin spielen kann. Hängt man doch mal fest, kann man gesammelte Klunker und einige der Abzeichen (drei davon in jedem Level) aber selbstverständlich auch in King of Cards wieder für Gesundheits- oder Magieupgrades, und zusätzliche Power-Ups und Rüstungen ausgeben. Das bringt nicht nur frischen Wind in die zahlreichen Levels, sondern motiviert auch ungemein zum Weiterspielen.
##bild82873rechts##Optisch und klanglich hat man es hingegen mit mehr vom Alten zu tun, was keineswegs schlecht ist. Das Grundspiel an sich überzeugte bereits mit seinem liebevollen Retrocharme und dem munteren Soundtrack. Dank der Tjost-Karten und dem Deck-Management, sowie dem aufgefrischten Gameplay fühlt es sich aber nicht an, als würde man das gleiche Spiel zum dritten Mal spielen. Aus diesem Grund ist es auch mehr als berechtigt, dass King of Cards auch wieder als Standalone-Version im eShop verkauft wird.