Als Nintendo zum ersten Mal Super Mario Odyssey der Öffentlich vorsetzte, war die Freude in der Community natürlich riesengroß. Schließlich ist das genau der Titel, den die Switch schon längst gebraucht hätte, und nun kommt er schon bald in die analogen und digitalen Geschäfte. Aber auch Verwunderung und Skepsis bezüglich einiger Designentscheidungen wie der Menschenstadt New Donk City machte sich breit. Im Rahmen des Post-E3-Events bei Nintendo of Europe in Frankfurt am Main konnten meinen Kollegen und ich nun erstmals Hand anlegen. Und so viel vorweg: Packt die Bedenken beiseite, das Spiel fetzt! Im Hands-On erkläre ich euch warum.
Eine Vielfalt die seinesgleichen sucht
##bild73810rechts##Als Fan der Reihe habe ich so ziemlich jedes Mario-Spiel auf diesem Planeten gezockt. In Sachen Innovation und Kreativität blieben dabei vor allem die beiden Galaxy-Teile im Kopf hängen. Die Idee mit den Planeten und den Schwerkraftspielereien war einfach zu genial. Dies zu toppen hielt ich für fast unmöglich, doch Nintendo wäre nicht Nintendo, würden sie uns nicht eines Besseren belehren! Spielbar waren auf dem Event zwei Gebiete: Besagte Menschenstadt mit dem netten Wortspiel im Titel, sowie das mexikanisch anmutende Wüstendörfchen, welches man bereits in veröffentlichten Trailern sehen konnte. Beginnen wir mit dem Kleinsten. In der Wüstenwelt steigt man unvermittelt ein und erkundet in der Demo auf eigene Faust. Storyelemente ließ Nintendo scheinbar bewusst weg. Keine paar Schritte und man erreicht eine kleine Ortschaft im Mexiko-Stil. Gebäude aus Lehm und Sandstein und jede Menge Eiszapfen. Moment, Eiszapfen in der Wüste?! Richtig gelesen, doch was diese dort zu suchen haben konnte ich in der auf zehn Minuten begrenzten Demo nicht offenlegen.
Das ist aber nur eines der Dinge, die es im späteren Spiel zu entdecken gilt. Das ganze Level ist nämlich quasi ein Sandkasten, in dem man praktisch am laufenden Band neue Sachen ausbuddelt. Die meisten (oder sogar alle?) Gebäude sind begehbar, man kann im Prinzip überall draufspringen oder drunterkriechen und noch dazu dank Marios Mützengeist Cappy in etliche Gegenstände oder NPC „einsteigen“. Doch dazu mehr im New Donk City-Part. Ziel des Wüstengebiets war ein großer Turm, den es zu besteigen galt. Wie man dort hingelangt bleibt einem komplett selbst überlassen. Beispielsweise kann man temporär in die „Haut“ eines Kugelwillis schlüpfen, indem man ihn mit Cappy bewirft, oder man steigt in eine bemalte Wand ein, die Mario kurzerhand in alte 8-Bit-Zeiten zurückversetzt.
Bürgermeisterin in Nöten
##bild73785links##Zum Glück ist Mario in der Stadt, denn die Bürgermeisterin Pauline ist auf der Suche nach einem hilfreichen Superhelden. In New Donk City – einem urbanen Gebiet mit „echten“ Menschen – bekommen wir nämlich von besagter Dame den Auftrag, zahlreiche Musiker für eine Aufführung ausfindig zu machen. Die haben sich kreuz in quer in der Stadt verschanzt und betören die Tiere oder Passanten mit ihren Klängen. Einer sitzt zum Beispiel auf dem Dach eines Wolkenkratzers. Dort gelangt man etwa über die Feuerleiter und ein paar gekonnten Sprüngen hin. Alternativ kann man aber auch einfach in die nächste Stromleitung schlüpfen und so ganz einfach zum Dachgeschoss „zappen“.
Einen wichtigen Punkt habe ich aber noch kein einziges Mal angesprochen. Natürlich gibt es nicht nur viel zu entdecken, sondern auch zu sammeln. Den Insignien aus Super Mario Sunshine wichen nun den recht ähnlich designten Powermonden. Diese erhält man in verwinkelten Ecken oder nach Erledigung kleiner Aufgaben. Außerdem hat jedes Level 100 Einheiten einer spezifischen Währung. Das alles zu finden dürfte schon einige Zeit beschäftigen, zumal die Gebiete beide recht weitläufig waren. Die Levelwährung kann man übrigens in einem Shop gegen neue Outfits und Hüte für Mario eintauschen, etwa das Bauarbeiter-Outfit aus Super Mario Maker. Ob diese eine Funktion haben, wird aber wohl erst die Vollversion zeigen. Übrigens konnte man nicht nur in Stromleitungen klettern, sondern sogar in Menschen. Auch ist Mario nun nicht mehr ausschließlich per pedes unterwegs, denn auch auf einem Scooter kann man in Odyssey durch die Stadt düsen!