Warriors-Spiele, so weit das Auge reicht. Schon in den Hauptreihen Samurai Warriors und Dynasty Warriors gibt es mehr als genug Ableger, um hunderte von Stunden vor dem Schirm zu verbringen. Das Gameplay-Gerüst der sogenannten Musou-Games eignet sich aber zusätzlich auch noch perfekt für Crossover. Diesen Fakt packte Nintendo doch prompt beim Schopf und zeigte schon mit dem Wii U- und später auch 3DS-Hit Hyrule Warriors (Legends), das die hitzigen Schlachten auch mit Helden anderer Spielereihen durchaus fetzen. Um an den Erfolg von Linkle und Co. anzuknüpfen, erschuf man zusammen mit den Fire Emblem-Machern nun ein weiteres Crossover-Projekt: Fire Emblem Warriors. Schon am Namen lässt sich erahnen, dass das Spielprinzip wieder auf Koei Tecmos beliebtem Franchise aufbaut. Auf dem Post-E3-Event von Nintendo of Europe bot sich mir die Gelegenheit, vorab eine Mission zu testen. Meine Eindrücke findet ihr im nachfolgenden Hands-On.
Warriors im Fire Emblem-Gewand
##bild74111rechts##Kaum stand ich vor der Demo-Station, wollte mir der freundliche Nintendo-Mitarbeiter auch sogleich eine Einweisung in die Steuerung geben. Alles in allem ist das zwar nett gemeint, wer jedoch schon Hyrule Warriors oder ähnliche Spiele gezockt hat, der findet sich quasi sofort in diesem Titel zurecht. Das muss ja zunächst nicht unbedingt schlecht sein, doch rechnet man hinzu, dass die Demo funktionell recht hart beschnitten war, so fühlte es sich anfangs an wie jedes andere Warriors-Spiel auch. Da macht man sich natürlich erstmal Sorgen über Abnutzungserscheinungen des Subgenres.
Während ich so vor mich hin spielte, warf der liebe Mitarbeiter aber zum Glück den einen oder anderen Hinweis ein. So offenbarten sich mir noch weitere Funktionen und Möglichkeiten, die Fire Emblem Warriors zumindest ein wenig vom bisher Dagewesenen absetzen. Neu sind zum Beispiel die gemeinsamen Aktionen zweier Einheiten. Kämpft man mit dem aktuell ausgewählten Helden in der nahen Umgebung eines oder einer Verbündeten, so kann man anordnen, dass sich ebendieser dem Kampf anschließt. Einmal verknüpft, folgt der Gehilfe auf Schritt und Tritt. Durch Kills lädt sich zudem wie gehabt die Fähigkeitenleiste, welche im Verbund sogar mächtige Duo-Angriffe ermöglicht. Sollte man außerdem mal in die Bredouille kommen, kann man auch zwischendrin den Partner anweisen, seine eigenen Special-Moves vom Stapel zu lassen.
Viel Potenzial im wackligen Gerüst
##bild74109links##Bis auf die neuen Gegner und Helden aus dem Fire Emblem-Universum und den bereits in der Demo nutzbaren Teamfähigkeiten wirkte aber alles wie der gewohnte Einheitsbrei. Hier gilt es nun, in der Vollversion weitere strategisch wertvolle Funktionen und vor allem abwechslungsreiche Inhalte einzubringen. Eine interessante Geschichte im Kaliber eines Awakening wäre auch ganz nett, gehört aber in der Regel nicht zum Inventar der eher Action-orientieren Warriors-Reihe. Zumindest einiges ist aber in Aussicht: So soll man im fertigen Spiel quer über die Maps die Angriffe seiner Kollegen koordinieren können. Auch bringt Fire Emblem Warriors ein paar neue Charaktere in die Welt des Strategiereihe mit ein. Nun darf man gespannt sein, wie sich der finale Content später auf dem Prüfstand schlägt. Mit reichlich Abwechslung, strategischen Einflüssen der Vorlage und einer optimierten Framerate – die Demo litt gelegentlich unter leichten Rucklern -, könnte mit Fire Emblem Warriors ein wahres Action-Spektakel vor der Türe stehen, oder eben noch mehr vom Alten.