Ein Problem plagt Nintendo schon seit geraumer Zeit: Große Hersteller von AAA-Spielen hielten sich weitestgehend von den eher schwachbrüstigen Nintendo-Systemen fern. Auch die Nintendo Switch leidet unter diesem Problem, doch sorgt der integrierte Nvidia-Chip immerhin für passable Leistung und macht das Programmieren und Portieren großer Titel etwas leichter. Diesem Umstand haben wir zu verdanken, dass der Entwickler und Publisher Bethesda das ungeheuer große Rollenspiel The Elder Scrolls V: Skyrim auf Nintendos neues System bringt. Auf der gamescom konnte ich erstmals Hand an das Spiel anlegen. Wie sich das Monsterspiel dabei geschlagen hat, das erfahrt ihr im folgenden Hands-On.
Wow, es läuft flüssig!
##bild74604rechts##Wenn man von umfangreichen Spielen redet, ist das wahrscheinlich noch ein, zwei Kaliber unter Skyrim. Wenn man viel in der Welt entdecken möchte, kann man nämlich gut und gerne über 400 Spielstunden in dieser Software verlieren. Man bekommt eine immens große Spielwelt präsentiert, welche sich natürlich frei erkunden lässt. Diese Größe war es, was mich im Vorfeld etwas skeptisch stimmte. Ich vermutete neben reduzierter Grafik – die ohnehin in der PC-Version schon nicht atemberaubend ist – auch noch einige Stotterer und eine geringe Sichtweite.
Nun, was soll ich sagen? Ich lag da wohl ein bisschen daneben. Einzig mit dem Punkt der reduzierten Grafik traf ich ins Schwarze. Getestet habe ich in der 15-minütigen Anspielzeit im Handheld-Modus, wo sich Skyrim trotz reduzierter Details von einer sehr hübschen Seite zeigte. Hinzu kommt, dass das Spektakel zwar nur mit 30 Bildern pro Sekunde, dafür aber immerhin sehr stabil läuft. Auch wenn etwas mehr auf dem Schirm los ist, konnte ich nicht wirklich Einbrüche feststellen. Der Port scheint also vielversprechend, doch auch der Inhalt muss stimmen, nicht wahr?
Eine Gemeinschaft, die sich zu wehren weiß
##bild74603links##Bei The Elder Scrolls gibt es zwar eine Story, man muss sich aber nicht zwingend daran halten, da es auch abseits des Weges mehr als genug zu entdecken gibt. Mich zog es direkt durch einen Wald, wo sich allerlei wilde Tiere rumtrieben. Direkt dahinter gelangte ich ein Dorf. Die Bewohner dort gehen teilweise ihren Aufgaben nach oder stehen einfach nur herum. Da haben andere Rollenspiele definitiv mehr zu bieten. Immer wieder witzig ist aber, wie die Dörfler auf Unruhestifter reagieren. Es lief ein Huhn herum, welches probehalber mal meine Klinge kosten durfte. Die daraus gewonnene Hühnchenbrust war allerdings der Auslöser für einen kleinen Aufstand. Den Anwohnern hat das gar nicht gefallen, also gingen sie kurzerhand auf mich los und Pfeile flogen in Scharen in meine Richtung. Solche und viele andere Späße kann man in Skyrim treiben.
Darüber hinaus bringt die Switch-Fassung noch eine neue Bewegungssteuerung, amiibo-Support, sowie spezielle Nintendo-orientierte Ingame-Gegenstände mit. Im Gegensatz zur ursprünglichen PC-Fassung bekommen Switch-Spieler auch direkt alle erschienenen DLC mit dazu. Man könnte also von einer grafisch reduzierten Special Edition sprechen.