Gunbarich – ein mehr als seltsamer Name. Tatsächlich birgt er die Herkunft dieses knallbunten Breakout-Klons. Er stammt nämlich vom Shoot ‚em Up Gunbird ab, das – wie schon Strikers 1945 zuvor – zum Portfolio des ehemaligen Spieleentwicklers Psikyo gehört. Mit brachialer Baller-Action haben wir es natürlich nicht mehr zu tun, so ganz eine ruhige Kugel schieben ist dann aber doch nicht. Was den farbenfrohen Münzschlucker aus späten Arcade-Tagen ausmacht, das zeige ich euch in meinem Kurztest.
Plattenbrechen mit Pinball-Paddel
##bild75447rechts##Die Grundregeln sind eigentlich schnell erklärt: Ziel einer jeden Stufe ist es, sämtliche zerbrechbaren Kacheln in der oberen Spielfläche auszuradieren, was mithilfe eines Balls geschieht. Die Kugel könnt ihr nicht permanent kontrollieren, wohl aber ihre Flugbahn mit eurem Paddel am unteren Spielfeldrand beeinflussen. Und das solltet ihr auch tun, denn fällt der Ball unten aus dem Feld raus, verliert ihr einen Versuch. So weit, so Breakout. Was dem Spiel nun eine deutliche Würze verleiht, ist die tatsächliche Form eures Paddels: Es besteht aus zwei Flipper-Armen. Diese können auf Knopfdruck aktiviert werden und so den Ball mit einem schönen Schuss Power wieder zurück nach oben pfeffern. Dabei ist es euch sogar möglich, das Projektil noch etwas anzudrehen – dadurch kommt ein deutlich stärkeres Gefühl der Ballkontrolle ins Spiel, als es sonst bei Vertretern dieses Genres der Fall ist. Das Abschießen der verfluchten letzten Kachel, die man sonst einfach nicht erwischen kann, fällt durch diese kleine Anpassung deutlich leichter.
Was jetzt nicht bedeuten soll, dass Gunbarich leicht ist. Ganz gemäß der Spiehallen-Wurzeln zeigt der Titel nach der eher lockeren ersten Welt und einem kleinen Bosskampf schnell seine Zähne. Plötzlich müssen Hindernisse umkurvt und betäubender Feindbeschuss zurückgeschlagen werden, während ihr immer ein Auge auf der rosaroten Kugel habt. Gelegentliche Power-Ups wie durchbohrende Kraftschläge oder gar Laserwaffen – Arkanoid lässt grüßen – sollen dabei für Chancenausgleich sorgen, doch ohne gutes Reaktionsvermögen und einem scharfen Blick landet der Ball schnell im Aus. Und als wäre das noch nicht genug, gibt es für jeden Versuch ein striktes Zeitlimit in Höhe von gerade mal einer Minute. Mehr als knapp, wenn man mit all den anderen Hindernissen zu jonglieren hat!
Dank der leider insgesamt wieder einmal dürftigen Einstellungen könnt ihr zumindest dafür sorgen, dass ihr euch mit unendlich Credits so lange an dem Spiel die Zähne ausbeißen könnt, bis euch die Lust vergeht. Abseits davon sind erneut nur Basis-Optionen der Marke Lautstärke und die der Hochkant-Darstellung des Originals verschuldete Bildausrichtung verfügbar. Online-Ranglisten werden ebenso vermisst wie nette Extra-Modi, wie sie bei Hamsters NeoGeo-Umsetzungen enthalten sind.