Das Mittelalter. Ein klassisches Fantasy-Setting, das – je nach Geschmacksrichtung – gerne mit Drachen, Rittern und Zauberei aufwartet. Perfekter Stoff für puren Flipper-Spaß! Im Medieval Pack vereint das Team von Zen Studios gleich zwei alte Tische in einem schmucken Pinball FX3-Paket – das schräge Epic Quest sowie der gewöhnlichere Excalibur-Tisch. Letzterer dürfte Spielern von Zen Pinball 3D (zum Test) bereits bekannt vorkommen. Warum sich das Duo auch in seiner Switch-Inkarnation lohnt, verrate ich euch in diesem Test.
Von ehrhaften Helden und raffgierigen Rabauken
##bild79647links##Beschäftigen wir uns doch am besten gleich mit dem bodenständigeren der beiden Tische. Excalibur nimmt sich die gute, alte Artus-Sage zum Vorbild und dreht sich dementsprechend um das Ritterleben im mittelalterlichen England. Dabei steht sogar eine breite Palette an Aufgaben offen. So lässt sich nach einigen gezielten Schüssen etwa die kleine Burg am oberen rechten Spielfeldrand stürmen, was sogar komplett mit Katapultschüssen und eingerissenen Türmen geschieht. Oder ihr versucht euch auf der Minispielfläche im oberen linken Eckchen am Schaukampf gegen einen Ritters-Champion. Der heilige Gral und die Ritter der Tafelrunde spielen natürlich ebenfalls eine Rolle und kommen bei den Kern-Missionsmodi zum Zuge. Diese fallen jedoch insgesamt ziemlich gleichströmig aus und fordern häufig von euch Kombo-Schüsse über die Bahnen des Tisches. Was die ganze Angelegenheit trotzdem spannend macht, ist das ziemlich ungewöhnliche Layout. So sendet die zentrale Excalibur-Bahn etwa eure Kugel direkt zu einer der Inlanes, je nachdem, wie ihr vorher mit den Zielen am Rand der Bahn die Weiche gestellt habt. Merlins Multiball-Modus, für den ihr die rechte Querrampe richtig erwischen müsst, ist zudem ebenfalls nicht ohne Übung zu erreichen – immerhin hilft hier ein am linken Spielfeldrand angebrachter Flipper-Arm ungemein aus. Insgesamt ein ziemlich spannender und fordernder Tisch, trotz eines eher „gewöhnlichen“ Settings.
##bild79646rechts##Epic Quest schlägt wiederum eine andere Marschrichtung ein. Hier geht es, ganz salopp ausgedrückt, ums klassische Looten und Leveln. Der von euch gespielte und am linken Rand stets herumtanzende Schwertschwinger Max, dessen Design irgendwie dezent an den Entertainer Stefan Raab erinnert, ist nämlich auf fette Beute aus und haut zu diesem Zweck allerlei Ungeziefer der Fantasy-Welt um – natürlich immer mit einem flotten Spruch auf den Lippen. Die Monster lassen sich dabei an drei Punkten aufspüren: In einer einfach erreichbaren Zentral-Mulde, die für Waldgeschöpfe steht, einer versteckte Höhle am rechten Rand sowie am Orcanium-Holzkonstrukt, das sich nur über das kleine Feld in der oberen linken Ecke erreichen lässt. An Kreaturen haben die Leute von Zen Studios dabei nicht gespart. Egal ob Wölfe, Oger oder Räuber – es gibt reichlich Kanonenfutter, das ihr von ihrem weltlichen Besitz trennen müsst. Die Kämpfe selbst, während der Alpollo-ähnliche Sprites im Punktmatrix-Display den Gegner symbolisieren, werden schlussendlich mit eurem Flipper-Geschick entschieden. Mit der Schwert-Rampe und dem Smash-Ziel leitet ihr Angriffe ein, die Schild-Rampe sowie die große Ausweich-Außenbahn dienen wiederum zur Abwehr. Solltet ihr im Orcanium durch vorherige Besuche Zauber gebunkert haben, könnt ihr diese über das Konstrukt ebenfalls auslösen. Das alles läuft so lange, bis Max oder sein Kontrahent das Zeitliche segnen. Klingt simpel und ist es im Prinzip auch, macht aber irgendwie Laune. Leider laufen die vielen Kämpfe nun mal alle so ab, was auf Dauer ein wenig eintönig werden kann. Immerhin: Jeder Sieg wird mit Ausrüstungsstücken belohnt, die ihr euch in der Zentral-Mulde schnappen und Max anlegen könnt. So kommt glatt ein wenig Rollenspielfeeling auf! Ferner dürft ihr für jedes erlegte Monster eine Kugel beim Prinzessin-Drehfeld bunkern, das bei genügend Munition zum großen Multiball-Modus ausruft. Das sorgt ebenfalls für willkommene Abwechslung bei diesem sonst ziemlich gleichförmigen Tisch.