Vor kurzem stellte ich euch mit Dark Witch Music Episode: Rudymical zur Abwechslung mal einen „etwas“ älteren Switch-Titel vor. Nicht ganz so alt, aber immerhin auch schon vor gut sieben Monaten im eShop erschienen: Der flotte Twin-Stick-Shooter Rive. Allerdings bekommt man auf der Switch direkt eine wenig Zusatzinhalt oben drauf, weshalb sich das Ganze dann sogar Rive: Ultimate Edition nennt. Die Beschreibung im eShop verspricht jede Menge metallisches Geballer und Action ohne Ende. Klingt soweit erstmal ziemlich normal für einen 2D-Shooter, aber kann sich der heutige Testkandidat auch von der Masse abheben? Werfen wir doch mal einen prüfenden Blick drauf.
Roughshot auf der Suche nach Loot
##bild76464rechts##In Rive übernimmt man die Rolle des Weltraumfreibeuters namens Roughshot. Dieser ist weder offiziell auf Mission, noch hat er ein bestimmtes Ziel. Viel eher verirrt er sich auf der Suche nach Beute zu einem scheinbar verlassenen Riesenraumschiff, welches einfach so im All vor sich hin treibt. Genauer genommen steuert man sogar nicht den Kapitän selbst, sondern sein treues Raumschiff aka Spinnenroboter. Gesteuert wird üblicherweise im typischen 2D-Shooter-Stil, die Ballerei findet im Twin-Stick-Verfahren statt. Der linke Stick sorgt für Bewegung, wohingegen der rechte zum direkten Beschuss herhalten muss. Wie soll es aber auch anders, hat Roughshots Spider-Bot natürlich noch mehr in petto. Da das Vehikel nämlich auch wasser- und luftdicht ist, geht es unter anderem auch in der Schwerelosigkeit oder sogar unter Wasser zur Sache. Das sorgt an sich schon mal für reichlich Abwechslung, doch da hört der Spaß bei Rive nicht auf.
Fette Bosse und reichlich Humor
Wichtig bei solchen Spielen ist vor allem, dass es nicht zu schnell monotone Züge annimmt. Dies kann unter anderem durch vielfältige Gegner und abwechslungsreiches Gameplay gelöst werden. Zwar gibt es in Rive nicht sonderlich viele Gegnertypen, dafür unterscheiden sich alle grundlegend in ihren Angriffsmustern und Eigenschaften. Fliegen die Kamikaze-Bots etwa direkt auf euch zu, versuchen andere wiederum euch einfach zu zermalmen oder mit Lasern zu rösten. Natürlich stellen einige aber auch nur astreines Kanonenfutter dar und sorgen eigentlich nur für Gesundheits- und Munitionsnachschub.
##bild76466links##Wesentlich abwechslungsreicher als bei der Gegnerpalette präsentiert sich allerdings das Gameplay. Zwar wird im Kern immer nur gehüpft und geballert, doch sind es vor allem überraschende Veränderung die die Sache erst richtig fesselnd gestalten. So fällt etwa an in einer Mission spontan die Primärwaffe des Spider-Bots aus, und man muss sich stattdessen durch das Hacken von feindlichen Robotern behelfen oder schlichtweg unter dem Radar bleiben. Die Entwickler ließen es sich auch nicht nehmen, in einer Weltraumpassage spontan mal einen klassische Side-Scrolling-Shooter aus Rive zu machen, indem sie den Spieler nur noch nach rechts feuern lassen und einen fixen Bildlauf einbauen.
Am einprägsamsten sind dann aber doch die zwar wenigen, aber dafür recht coolen Bosse und Fluchtpassagen. Spielt man auf dem Schwierigkeitsgrad „Normal“, kann es zwar hier und da etwas knifflig werden, doch kommt durch reichlich fair gesetzte Checkpoints nie wirklich Frust auf. Allerdings ist der Spaß dadurch auch schon nach knapp vier Stunden vorbei – da hätte ruhig etwas mehr dran sein dürfen. Wem das zu wenig ist, der darf sich aber auf einiges an Inhalt abseits der Kampagne freuen. Zunächst lässt sich jede Mission auf der Jagd nach neuen Highscores erneut durchspielen – inklusive globaler Ranglisten. Wer nach der ultimativen Herausforderung sucht, darf außerdem die Story wahlweise im Speedrun-Modus gegen die Zeit oder im Permadeath-Modus angehen. Darüber hinaus bietet die Rive: Ultimate Edition auch um die 50 freizuspielende Erfolge, tägliche Herausforderungen (die sich leider nur jeweils nach Ablauf eines 24-Stunden-Timers freischalten) und Endlos-Schlachten in bestimmten Kampfarenen. Wer es nicht haben kann, ständig allein zu spielen, der kann sich auch mit einem zweiten Spieler in den Co-Pilot-Modus stürzen. Hier übernimmt ein Spieler die Bewegung von Roughshots Raumschiff, ein anderer ist fürs Geballer zuständig – bei Ableben wird gewechselt.