Sommer – Sonne – Urlaub! Genau so verbringen wir doch gerne unsere Zeit. Und obwohl man mit den momentan ziemlich hohen Temperaturen in Deutschland der Meinung sein könnte, ein solcher Urlaub sei überhaupt nicht notwendig, gibt es genug Arten davon, dass man sich auch jetzt mal eine gute Auszeit nehmen kann. Und genau diese Artenvielfalt an Urlauben soll von Go Vacation umfassend dargestellt werden. Schließlich werden in dem Titel vier ganze Resorts zur Verfügung gestellt, in denen jeder wohl den passenden Urlaub für sich entdecken kann. Natürlich sind diese auch mit diversen Freizeitaktivitäten gespickt. Doch verhilft diese Vielfalt dem Spiel, das ursprünglich für die Wii veröffentlicht wurde, auch auf der Switch zum Erfolg oder hätte man sich kleinere Aspekte aussuchen sollen, um diese zu verfeinern? Ich habe meine Urlaubszeit vollständig ausgeschöpft, um dies herauszufinden.
Womit fange ich nur an?
##bild80019rechts##Ähnlich wie beim Urlaub im richtigen Leben, hat man auch im Spiel die Auswahl zwischen einer Vielzahl an Möglichkeiten, um die eigene Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Diverse Minispiele warten darauf, entdeckt zu werden. Und da die Resorts keineswegs klein ausgefallen sind, bekommt man glücklicherweise eine Helferin an die Hand, die einem immer zeigt, wo die nächste Aktivität auf einen wartet. Mit dem ersten Abschließen eines jeden Minispiels sammelt man zudem Stempel, durch die weitere Attraktionen freigeschaltet werden. Bei den Minispielen kann es sich dann um Jetski-Rennen, Bungee-Jumping, Quad-Rennen, Snowboarden, Kajakfahren oder auch Sportschießen handeln – um nur eine sehr kleine Auswahl zu nennen. Es warten nämlich über 40 Spiele darauf, aufgesucht zu werden. Wer keine Lust darauf hat, kann aber auch einfach die sehr unterschiedlichen Resorts weiter erkunden, dabei Foto-Spots finden oder sogar Schätze aufstöbern, die einem mit neuen Klamotten segnen. Das Erkunden der Insel kann dabei sogar recht spaßig werden, wenn es da nicht so einige Probleme gäbe.
Oh Gott, es ist ein Wii-Spiel
##bild80018links##Wie im Intro bereits gesagt, handelt es sich bei Go Vacation ursprünglich um ein Wii-Spiel – und das sieht man dem Titel leider an allen Ecken und Enden an. Recht schnell wird einem dabei die Grafik auffallen, die nicht einmal ansatzweise die Leistung der Switch in Anspruch nimmt. Was aber einen wesentlich gravierenden Makel ausmacht, ist die verfluchte Steuerung. Das Kontroll-Schema kann auf zwei Arten eingestellt werden: Steuerung mittels der auf den Controller befindlichen Knöpfe (im Spiel „Komplette Steuerung“ genannt) oder aber die Steuerung unter Zuhilfenahme der Bewegungssensoren. Und aus irgendwelchen Gründen haben beide Arten ihre ganz eigenen Mängel.
Zum einen wird auffallen, dass bei beiden Variationen man ohne die andere doch nicht auskommt. Das macht das Spielen im Handheld-Modus der Switch zu einem besonderen „Vergnügen“, da man selbst so nicht daran vorbeikommt, das Gerät hin und wieder mal ein wenig schütteln zu müssen. Gleichermaßen muss man zum Ausnutzen der Bewegungssteuerung erst den Knopf gedrückt halten, der bereits in dem anderen Schema für dieselbe Aktion verwendet wird, um dann zusätzlich eine spezielle Bewegung auszuführen. Das sind allerdings Sachen, die man irgendwie noch verschmerzen kann. Viel stärker trifft mich, als Freund vom Erkunden vieler Orte, dass die Kamera nicht frei bewegbar ist. Zumindest nicht so, wie man es sich erhoffen würde. Zum Bedienen dieser muss man nämlich die L-Taste gedrückt halten während man still steht, um sie dann mit dem linken Analogstick auszurichten. Lässt man die Taste allerdings wieder los, schnellt die Kamera wieder in die ursprüngliche Position zurück. Das sorgt dafür, dass das freie Erkunden der Resorts mehr Qual als Freude bringt. Wer sich jetzt im Übrigen fragt, wofür der rechte Analogstick verwendet wird: Absolut gar nichts.
Und die ganzen Aktivitäten?
##bild80015rechts##Alle Minispiele erfreuen sich ebenfalls der miserablen Steuerung, mit dem charmanten Vorteil, dass die Kamera in keinem von diesen großartig benutzt werden muss. Allerdings muss auch gesagt werden, dass sie – bis auf ganz wenige Ausnahmen – allesamt ziemlich langweilig sind. Das gilt sowohl im Singleplayer, als auch im Multiplayer. Jedes Spiel kann grundsätzlich mit den richtigen Leuten Spaß machen, aber nicht eines wirkt in einer solche Art ausgereift, dass man es als Vorzeigespiel verwenden möchte. Gerade bei solchen Sachen wie Tennis oder Beach-Volleyball, in denen die eigene Positionierung unfassbar wichtig ist, wird einem genau das wieder aus der Hand genommen und man braucht lediglich zwei oder drei Knöpfe drücken, um den Ball zu spielen. Wenigstens muss man es den Entwicklern lassen, dass man in allen erdenklichen Arten (mit Ausnahme von Online) mit Freunden zocken kann – sogar mit nur einer Controllerhälfte im Tisch-Modus.
Was bleibt?
Abgesehen von den ganzen Aktivitäten und der Möglichkeit, die Insel zu Erkunden gibt es noch genau eine weitere Sache, mit der man den virtuellen Urlaub verbringen kann: Das Einrichten der eigenen Villa. Während man anfangs in der Auswahl der Möblierung noch sehr eingeschränkt ist, bekommt man mit steigenden Level (was durch das Teilnehmen an allen möglichen Freizeitaktivitäten erreicht wird) eine recht große Anzahl an Gegenständen in die Hand gelegt, um seine eigene Residenz ganz nach Belieben zu gestalten. Diese lassen sich sogar online teilen, sodass man sein Einrichtungsgeschick mit der ganzen Welt vergleichen kann.