Was wäre wenn Atomkrieg wäre, aber keiner ginge hin? Wahrscheinlich würden die Bomben trotzdem fallen und keiner würde die schützende Bunker erreichen und qualvoll durch den darauffolgenden Fallout sterben. In Fallout Shelter haben es aber tatsächlich ein paar gut Betuchte in die Nähe des vielversprechenden Bunker der Vault-Tec Corporation geschafft und der Spieler übernimmt die Rolle des sogenannten Aufsehers, der dafür sorgt, dass alles im Bunker rund läuft. Schauen wir doch mal, wie lange der Bunker und die, die ihn bevölkern, überleben, wenn ich Aufseher werde.
Der Aufseher hat den Überblick!
##bild80002rechts##Aber bevor überhaupt wer das ausgehobene Erdreich betreten darf, braucht der Bunker auch noch eine dreistellige Nummer, ganz im Fallout-Stil. Jetzt dürfen endlich die Scharen an wartenden und reichen Mitbürgern ihre neue Behausung betreten um Schutz vor dem Einschlag der Atomraketen der bitterbösen Kommunisten zu suchen. Blöderweise haben die Bunkerarchitekten nicht damit gerechnet, dass Menschen in so einem Bunker (über)leben möchten und daher nur einen Wohnbereich gebaut. Während die wartende Meute also brav ihren radioaktiven Untergang entgegenfiebert, baue ich entspannt einen Stromgenerator, der in einer Apokalypse vielleicht hilfreich sein könnte – aber was weiß ich schon. Aus völlig unerfindlichen Gründen habe ich den Drang, auch noch eine Nahrungs- und Wasserversorgung zu bauen. Merkwürdig. Ich bezahle die Bauvorhaben übrigens mit Kronkorken, die sich in einer Welt zwei Minuten nach dem atomaren Angriff plötzlich als allgemein gebräuchliches Zahlungsmittel durchgesetzt haben. Wie auch immer: Jetzt kann ich die künftigen Bewohner nacheinander in die sichere Behausung lassen, nicht aber ihre besonderen Begabungen, die im Spiel auf die sieben Werte S., P., E., C., I., A. und L. verteilt sind, außer Acht zu lassen. In die Wasserbehandlung arbeiten am besten Personen, die eine besondere Begabung im Bereich Wahrnehmung (Perception) haben. Der Diner dagegen sollte von Leuten mit großer Beweglichkeit (Agility) betrieben werden und zum Generator dürfen nur besonders starke (Strength) Bewohner. Ach ja, die unbewohnte Baracke ist perfekt für charismatische (Charisma) Lebewesen, die dort die Reproduktion der Spezies sichern.
Damit aber überhaupt ein Raum betrieben werden kann, muss die Stromversorgung gewährleistet sein (aha, wusste ich doch, dass ein wenig Spannung nie falsch sein kann!). Fällt der verfügbare Strom, dargestellt als einer von drei Werten am oberen Bildschirmrand, unter den Bedarf, schalten sich nach und nach die Räume ab. Das ist natürlich kritisch, da der Diner den Bunker mit Essen und die Wasseraufbereitung die Bewohner logischerweise mit Wasser versorgt und die anderen beiden Werte auf der oberen Skala bilden. Wie in jedem guten Free-to-Play-Aufbauspiel müssen die erwirtschafteten Ressourcen allerdings händisch durch Tippen oder per Tastendruck eingesammelt werden. Passe ich also im laufenden Spiel mal nicht auf, fallen die Räume wegen mangelnden Stroms langsam nacheinander aus und das fertige Wasser und Essen kommt nicht bei den Bewohnern an, was diesen langsam Lebensenergie kostet und die Verstrahlung fördert. Krank sein macht nicht Spaß, darum sinkt ebenfalls die Stimmung im Bunker, was sich negativ auf meine tägliche Kronkorken-Bonuszahlung der Vault-Tec Corporation auswirkt. Hinzukommen kleinere und größere Katastrophen, die zufällig im Laufe des Spiels auftreten: So bricht mal hier und da ein Feuer aus, das sich schnell ausweitet oder RAD-Kakerlaken befallen einen Raum und greifen die Arbeiter an. Etwas schlimmer wird es mit Raidern, die hin und wieder mit Waffen den Bunker angreifen und nur mit Waffengewalt wieder den Weg nach draußen finden. Und ganz ganz schlimm ist ein Angriff der Todeskralle. Die macht ordentlich viel Menschenleben kaputt. Die Räume selbst können übrigens keinen Schaden nehmen: Ein Feuer erlischt mit der Zeit, selbst wenn kein Bewohner es per Feuerlöscher aktiv bekämpft, und auch die Raider, die Kakerlaken sowie die Todeskralle drehen wieder um, wenn es nichts mehr zu morden gibt. Aber selbst der Tod eines Menschen ist nur halb so schlimm, denn jeder kann für ein paar Kronkorken wiederbelebt werden, egal woran er gestorben ist – praktisch!
Kostenlos und ohne Haken? Nicht ganz…
##bild80003links##Um den Bunker möglichst effizient zu führen, lassen sich alle Räume dreimal aufwerten und bis zu drei Räume nebeneinander ergeben auch noch einen größeren Raum mit Bonus an erzeugten Rohstoffen. Eine stetige Kronkorkeneinnahmequelle bieten übrigens die Level-Ups der Arbeiter, die während ihrer Arbeit Erfahrung sammeln und beim besagten Levelaufstieg auch bessere SPECIAL-Werte erlangen. Neben den bereits erwähnten Räumen kann ich in den Bunker neue Aufzüge bauen, die das Erschließen tieferer Erdschichten ermöglicht. Außerdem gibt’s zahlreiche andere Räume wie einen Lagerraum um Platz fürs Inventar zu schaffen, eine Krankenstation sowie ein Forschungslabor um Items herzustellen, die meinen Bewohner die Gesundheit und die Verstrahlung heilen. Apropos Inventar: Im Spiel lassen sich Lunchboxen öffnen, die man entweder durch das Erledigen von Aufgaben oder gegen Echtgeld bekommt und Items oder Kronkorken enthalten. Diese Items können Waffen, Haustiere oder Kleidung für die Bewohner, die alle Items ausrüsten können um ihre Angriffs- oder SPECIAL-Werte zu steigern. Außerdem können Bewohner auf Touren durch das frisch verstrahlte Ödland geschickt werden um neue Items und Kronkorken zu beschaffen.
Ach ja: Dank Nuka-Cola Quantum geht alles ein wenig schneller! Das ist nämlich die zweite, kaufbare Währung, die bestimmte Vorgänge etwas beschleunigt. Ein Sixpack kostet 99 Cent während 1000 Stück ganze 99,99 Euro kosten. Ebenfalls gegen Echtgeld gibt’s Haustier-Transportboxen und den Roboter Mr. Handy. Die Transportbox enthält ein normales, seltenes oder legendäres Haustier und kann einem Bewohner zugewiesen werden, der dadurch einen Bonus erhält. Mr. Handy dagegen sammelt automatisch die Ressourcen im Bunker und macht sich im Ödland auf die Suche nach Kronkorken. Ach ja, einmalig (beziehungsweise pro Bunker) kann ich mir auch ein Vault-Tec-Starter-Pack für 4,99 Euro kaufen, das einen legendären Bewohner, zwei seltene Bewohner, ein legendäres Haustier sowie Mr. Handy und Nuka-Cola Quantum enthalten – was für ein Angebot! Immerhin ist das Spiel selbst kostenlos und so manche Sache lässt sich durch harte Arbeit tatsächlich auch ohne Echtgeld erarbeiten.