Diablo III: Eternal Collection

Jetzt, wo Konkurrent Titan Quest die ersten Kunden ködert und Victor Vran in den Startlöchern steht, fühlt Blizzard wohl einen gewissen Zugzwang. Das wäre zumindest eine Erklärung dafür, dass wir schlagartig die Diablo III: Eternal Collection für dieses Jahr angezettelt bekamen. Nach der plötzlichen Ankündigung folgt sogleich die nächste Überraschung: Auf der gamescom ist direkt eine Demo des Loot-und-Level-Grindfests anspielbar! Da Titan Quest meinen persönlichen Durst nach diesem Spiel leider nicht so ganz stillen konnte, habe ich mich nicht zweimal bitten lassen und direkt eine Runde mit meinem alten Freund, den Zauberer, gedreht.

Durch die Hölle und zurück
##bild80108links##Wobei die gamescom-Demo natürlich nicht auf eine Klasse beschränkt war. Alle Professionen inklusive des Totenbeschwörers aus dem aktuellsten Diablo III-DLC war auf höchstem Level mitsamt schnittiger Ausrüstung spielbar. Ferner wurde auch direkt die wichtige Multiplayer-Komponente im lokalen Drahtlos-Modus präsentiert. Im Team an gemütlichen Tischen grindet es sich doch direkt entspannter! Bei der Demo-Quest wurde zudem nicht an Fanservice gespart. Man marschiert durch eine prozedural generierte Welt in einem als Nephalem-Portal bekannten Herausforderungsdungeon und mäht dabei die zahllosen Schergen des titelgebenden Obermotzes Diablo um, der auch höchstpersönlich auftritt und die Spieler klassisch verhöhnt. Stichwort klassisch: Die Zwischenbosse, die das oberste Übel beschwört, sind durch die Bank weg an bekannte Diablo-Bosse angelehnt. Das Wiedersehen mit dem Skelett-König hatte definitiv etwas.

Die Action steuert sich dabei sehr eingängig. Alle Aktionstasten sowie die Schulterknöpfe ZL und ZR dienen zum Entfesseln eurer Fähigkeiten, währen per R-Taste im Notfall ein Heiltrank eingeworfen wird. Schmerzen lassen sich aber auch gut durch Ausweichrollen mit dem rechten Stick vermeiden, sofern man in dem Effektgewitter noch eine sichere Stelle ausmachen kann. Die Fähigkeiten lassen sich übrigens außerhalb des Kampfes jederzeit konfigurieren. Zwar gibt es für jede Taste empfohlene Skills, doch es ist ebenso möglich, jeden Slot frei mit allem zu belegen. Ferner können die Aktionen mit Runen angepasst werden, die passive Boni einbringen. Das erlaubt einiges an Anpassungsfreiheit, die in der knappen Demo natürlich nicht groß zum Tragen kam. Stattdessen gab ich mich den bildgewaltigen Zaubersprüchen des Magiers hin.

##bild80105rechts##In technischer Hinsicht zeigt sich die Demo bereits gut. Das Spielgeschehen läuft im Handheld-Modus butterweich über den Switch-Screen, was man bei einem relativ betagten Spiel wie Diablo III aber auch erwarten darf. Dabei litt die Optik auch gar nicht mal so deutlich, weswegen euch auch auf Nintendos aktueller Konsole düster-atmosphärische Umgebungen und krachende Grafikeffekte erwarten. Einige von letzteren wie beispielsweise der Blitz-Schild des Magiers wirken zumindest im Mobilbetrieb jedoch ein klein wenig verwaschen. Das ist aber ein vernachlässigbares Manko, besonders wenn es auf dem großen TV-Bildschirm nicht so deutlich auftreten sollte.

Fazit

Als alte Maus-und-Tastatur-Niete bin ich erst mit der Konsolenversion von Diablo III warmgeworden – und verlor mich dann direkt für Wochen im Remote-Play-Modus der PS4-Umsetzung. Und jetzt eine ordentliche, portable Version, die ohne Touchscreen-Krämpfe auskommt? Da bin ich dabei! Die Diablo III: Eternal Collection macht auf dem Messe-Showfloor bereits einen sehr guten Eindruck. Meine größte Sorge war die Performance und die erwies sich in der kurzen Probepartie als mehr als zufriedenstellend. Selbst beim größten Meteorschauer mit aus den Boden schießenden Eiszapfen und zig Geisterkugelsalven war kein Stottern wahrzunehmen. Auch sieht die Switch-Version auf den ersten Blick nur minimal schlechter aus als ihre Gegenstücke für PS4 und Xbox One. Blizzard gelobt zudem großen Support: Die regelmäßigen Seasons, bei denen ihr euch mit eigens dafür erstellten Charakteren an zahlreichen Sonderzielen versucht und so große Beute einstreicht, wird es in der Nintendo-Version ebenfalls geben. Die exklusiven Zelda-Boni wie das Begleiter-Huhn und das Ganondorf-Outfit sind da nur das Tüpfelchen auf dem i. Ich freue mich jedenfalls darauf, demnächst auch ohne Remote-Play-Gestotter Diablo III unterwegs zocken zu können und mich für viel zu viele Stunden in der Beutejagd zu verlieren. Plant schon mal seinen Höllenurlaub: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für PlanetSwitch.de

Wertung 5 / 5

Der Genre-Primus betritt mit einem Paukenschlag die Bühne! Auch auf der Switch macht die Beutesammelei eine astreine Figur.

To top