##bild81726rechts##Ich muss hier raus! Das denken sich wohl viele Arbeitnehmer, wenn der Tag mal wieder nicht enden will. Escape Games bedienen sich an diesem Ausbruchsgedanken, stellen den Spielern und Spielerinnen jedoch einige Aufgaben, bevor die Freiheit „wiedererlangt“ werden kann. Das Denkspiel Neverout schlägt in eine ähnliche Kerbe, jedoch lässt der Titel schon berechtige Zweifel aufkommen. Was es mit der eShop-Rätselei aber letztlich auf sich hat, das erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.
Nicht für Klaustrophobiker
Wer mit engen Räumen nicht kann, sollte um dieses besser gleich einen Bogen machen. Als namenloses Wesen findet man sich nämlich in einem Würfel wieder, der nicht gerade wohnlich daherkommt. Das einzige was man zu sehen bekommt: Bewegliche Blöcke, tödliche Fallen und ein Ausgang. Letzterer führt dabei aber nicht direkt in die Freiheit, sondern eher, naja, in den nächsten Würfel. Je weiter man fortschreitet, desto schwieriger werden die gestellten Aufgaben auch. Dabei kombinieren die Entwickler die wenigen vorhandenen Elemente durchaus gut, irgendwann ähneln sich die Lösungsansätze aber ein wenig zu sehr.
##bild81722links##Der Clou in Neverout ist, dass man buchstäblich die Wände hochlaufen kann. Anders gesagt dreht sich der Würfel unter der Figur oder die Schwerkraft wird umgekehrt – so sicher kann man sich da wohl nicht sein. Mischt man dazu ein paar bewegliche Mini-Würfel, Plattformen und Magnetplatten um Würfel zu fixieren, entstehen schon ein paar nette Knobeleinlagen. Hier und da streute man auch elektrische Barrieren oder stachelige Gruben ein, um die Beweglichkeit einzuschränken. Irgendwann hat man dann aber auch trotz der ständigen Perspektivwechsel den Dreh raus, dann fühlt sich die Würfelwechslerei irgendwann schon recht monoton an.
Glücklicherweise ist Neverout nicht allzu lang und in etwa drei Stunden sieht man das – so viel darf man verraten – unkonventionelle Ende. Natürlich kommt es bei dieser Art von Spielen auch immer auf die Problemlösungsfähigkeiten der Spieler an, doch alles in allem sind die Rätsel nicht unbedingt schwer. Oft gelangt man auch durch kreatives Ausprobieren ans Ziel. Was das Spiel an Umfang und Abwechslung vermissen lässt, macht es aber immerhin mit einer gelungenen Atmosphäre halbwegs wett. Die bedrückende Umgebung wirkt, ohne dabei aber zu sehr vom Spielen abzulenken. Optisch kann sich Neverout ebenfalls sehen lassen – vor allem die recht hoch aufgelösten Texturen und die flüssige Darstellung wussten zu überzeugen. Einzig die Steuerung hätte man etwas eleganter lösen können. Man bewegt die namenlose Spielfigur nämlich nur entlang der üblichen vier Himmelsrichtungen. Sicher passt das durchaus zum Spielaufbau, doch fühlt es sich irgendwie auch sperrig und falsch an.