Was haben ein Meerschweinchen, ein Androide und ein Anime-Mädchen gemeinsam? Sie wollen die Welt vor außerirdischen Invasoren retten! So zumindest in dem Shoot ‚em Up Q-Yo Blaster, welches zumindest durch seine ziemlich abgefahrene Prämisse auffällt. Leider ist die auch schon so ziemlich das Highlight des Spiels, denn unter der Haube tickt ein zweifelsohne spaßiger, aber doch eher gewöhnlicher Baller-Trip.
Mr. Cheeks und seine Gefährten retten die Erde
##bild82071rechts##Zumal sich die Story etwas arg ernst nimmt. Vor jeder Mission wird euch in einer Dialogsequenz die aktuelle Lage verklickert, die im Laufe der Reise zunehmend bedrückender wird. Opfer werden gebracht, Tränen vergossen, Entschlüsse gefasst. Die garstigen Aliens kennen keine Gnade. An sich wäre das ja kein Problem, wäre die Rahmenhandlung denn auf irgendeine Art und Weise besonders. So hinterlässt sie nur einen komischen Beigeschmack, wenn man sich überhaupt die englischen Texte vornimmt.
Denn ganz unter uns, wen kümmert bei einem Shoot ‚em Up schon die Story? Eben. Die Action muss stimmen und das tut sie zumindest im Ansatz. Q-Yo Blaster orientiert sich spielerisch merklich am Bullet Hell-Subgenre und deckt euch speziell bei den Bossfights regelrecht mit Geschossen ein. Dank der gewohnt großzügig kompakten Trefferzone eures Charakters, die im einfachsten der Schwierigkeitsgrade sogar dauerhaft angezeigt wird, lässt sich aber jedes noch so flächendeckende Kugelmuster mit etwas Geschick umgehen. Schade ist jedoch, dass die Feindformationen insgesamt an Einfallsreichtum vermissen lassen. Zwar sind sie gerade im fortgeschrittenen Spielverlauf alles andere als einfach zu umgehen, doch in der Regel sorgen gelegentliche Trick-Gegner für den größten Stress. Dazu zählen nicht zuletzt die jeweiligen Levelbosse, die ab der normalen Schwierigkeitsstufe dank ihrer Unmengen an Trefferpunkten mehr Geduld und Ausdauer als allgemeines Können abverlangen – die langsam heruntertickende Energieleiste der Chefgegner motiviert jedenfalls nicht sonderlich. Selbst aufsammelbare Extrawaffen oder die Sekundärangriffe eurer Charaktere schlagen keine bedeutend größere Delle in den Panzer der Bosse.
##bild82072links##Immerhin spielt sich die Ballerei dafür sauber und läuft bis auf ein paar gelegentliche Ruckler flüssig. Ferner sorgen freischaltbare Sekundärwaffen und der reichhaltige Kader an spielbaren Charakteren mit unterschiedlichen Werten für Wiederspielwert. Leider hat man es versäumt, Q-Yo Blaster mit Online-Ranglisten auszustatten. Schade, zumal pro Schwierigkeitsstufe nur eine Bestleistung gesichert wird. Nicht zuletzt sei noch die an sich eher vernachlässigbare Kleinigkeit erwähnt, dass beim Einsatz von Continues die dafür vorgesehene Aktivierungs-Taste – Plus – zeitleich den Pausebildschirm aufruft. Gerade wenn man zunächst einmal das Spiel lernt, kann dies unheimlich nervig sein, insgesamt betrachtet ist dies jedoch ein geringfügiger Makel.