Rätselspiele sind nicht jedermanns Sache, soviel ist klar. Manch wollen beim Spielen den Kopf ausschalten und maximal leichte Rätseleinlagen eingestreut bekommen. Manche greifen aber auch gern zu gewissen Titeln, um die grauen Zellen mal richtig zu beanspruchen, oder einfach geschmiert zu halten. „Spiele“ wie Big Brain Academy oder Dr. Kawashimas Gehirnjogging sind hier mit die bekanntesten Ableger und wussten durch ihre charmante Aufmachung auch den einen oder anderen Denksportmuffel zu überzeugen. Kürzlich flatterten gleich drei Rätselspiele bei uns in der Redaktion ein. Das erste im Bunde ist Sokobond. Was sich hinter diesem eher kryptischen Titel versteckt, und ob sich ein Blick lohnt, das erfahrt ihr im folgenden Kurztest.
Chemiebaukasten zum Mitnehmen
##bild84600rechts##In Sokobond geht vor allem um eines: die Chemie. Wie jeder weiß, werden wir Menschen und alles um uns herum durch kleinste Teilchen, also Atome, zusammengehalten. Genau diese gilt es nach bestimmten Regeln zu stabilen Verbindungen zusammenzusetzen. Die Voraussetzungen sind dabei aus der echten Wissenschaft abgeleitet. So können Elemente etwa nur so viele Verbindung eingehen, wie sie freie Elektronen zur Verfügung haben. Oder aber sie gehen besonders starke Doppel- oder Dreifachbindungen ein. In späteren Levels gibt es dann sogar die Möglichkeit Atome mit dem reaktionsunfreudigen Heliumgasatom herumzuschubsen, Verbindungen systematisch aufzuspalten und wieder zusammenzusetzen, und noch einiges mehr.
Dieser Ansatz wirkt erfrischend neu und ist für sich schon motivierend genug. Der Anspruch hält stets die Waage, so kann man sowohl durch Logik und Planung Rätsel bestehen, aber auch durch simples Trial und Error ans Ziel gelangen. Für jedes geschaffte Level wird man sogar mit lehrreichen Anekdoten und Fakten zu den entstandenen Verbindungen belohnt. So frischt man neben seinen eigenen grauen Zellen auch noch ein wenig das eingerostete Schulwissen aus der Chemie auf, und erfährt zum Beispiel, dass Wasserstoffperoxid noch andere Einsatzzwecke abseits des Bleichens hat. Die Aufmachung des Spiels ist übrigens sehr aufgeräumt und besteht quasi nur aus einem großen Brett an auswählbaren Herausforderungen, das sich Bereich um Bereich immer mehr ausbreitet, und sich thematisch stets um verschiede Dinge, etwa Helium oder Säuren dreht. Musikalisch begleitet wird das Ganze mit meditativen Klängen, die nicht zu aufdringlich sind und gut zur Entspannung beitragen.