So toll die Spiele der Jackbox Party Packs auch sein mögen, sind sie für gesellige Leute ohne ausreichende Englischkenntnisse oder mangelhafter Fachkunde in US-Popkultur alles andere als zugänglich. Bei zweien der vielen Spielchen – oder genauer gesagt, deren Solo-Auskopplungen – hat das Entwicklerteam mittlerweile zumindest mitunter für deutsche Partylöwen eine Lösung parat: Quiplash 2 lernte vergangenen Dezember mit der Interlashional-Edition Deutsch und per kostenlosem Update kam Anfang Mai 2021 auch Drawful 2 in den Genuss einer deutschen Lokalisierung. Grund genug für uns in der Redaktion, mal einen Blick in die Malerei zu werfen!
Was macht die Kunst?
##bild84220rechts##Das Spielprinzip ist simpel: Zu Beginn einer jeden Runde erhalten alle Teilnehmer einen Begriff, den sie oder er zu zeichnen hat. Danach werden die Kreationen nacheinander den Mitspielern vorgelegt, die sich wiederum möglichst passende Begriffe zu dem Bild ausdenken müssen. Zu guter Letzt wird geraten, welche der vielen Phrasen nun tatsächlich zum Werk gehört. Der Kniff dabei: Nur wenn auch richtig geraten wird, erhält der Zeichner Punkte – andernfalls geht die Belohnung an die Person, die sich den alternativen Begriff ausgedacht hat. Rein strategisch betrachtet sollte man also etwas zu digitalem Papier bringen, was möglichst eindeutig erkannt werden kann, wohl aber auch etwas Interpretationsspielraum zulässt und somit die Mitspieler bei der Ersterkennung auf eine falsche Fährte führt, bis dann womöglich mit der Einblendung aller Phrasen der Groschen fällt. Je nach Kreativtät und Laune der Gruppe können dabei aberwitzige Werke herumkommen – sowohl bei den tatsächlichen Zeichnungen als auch den dazugehörigen Begriffen. In guter Gesellschaft sind Lacher garantiert. Ärgerlich ist nur, dass sich die Zeichnungen nicht korrigieren lassen. Solltet ihr euch also mal verkritzeln, müsst ihr damit wohl oder übel leben.
Ganz wie bei den Jackbox-Spielen üblich fällt die Handhabung dezent anders aus, als man es von gewöhnlichen Konsolentiteln gewohnt ist. Der Switch-Controller dient nämlich lediglich zum Spielstart, danach müssen alle Teilnehmer auf ein internetfähiges Gerät mit Browserkapazitäten (also beispielsweise Smartphones) zurückgreifen. Per vierstelligen Raumcode loggt sich die Gruppe über <a href=https://jackbox.tvjackbox.tv in die Partie ein und nutzt den Browser dann sowohl für Zeichnungen als auch für Texteingabe und Abstimmungen. Drei bis acht Spieler können dabei aktiv mitmischen, mehr dürfen sich darüber hinaus als Zuschauer einloggen und zumindest bei der abschließenden Raterunde mitwirken – ideal für gestreamte Partien. Auch wenn natürlich verständlich ist, dass sich das Spielprinzip mit einem traditionellen Controller nur schwer umsetzen lässt, ist es jedoch schade, dass die Umsetzung reine Offlinepartien nicht ermöglicht. Spontane Runden unterwegs sind somit schwer bis gar nicht umsetzbar.
Die deutsche Lokalisierung von Drawful 2 konnten wir in unserer redaktionsinternen Partie mit freundlicher Unterstützung von Nicolas Streamergruppe Team Dogs (Link) als durchweg gelungen bezeichnen. Erkennbar deutsche Phrasen wie „Nebelsuppe“, „die längste Praline der Welt“ und „der Schwarzwald, als er noch nicht ganz so schwarz war“ regen die Kreativität an und deuten darauf hin, dass man sich nicht schlichtweg mit einer simplen Übersetzung des englischen Vokabulars zufriedengegeben hat – und genau so soll es bei einem Spiel wie diesem auch sein! Zudem könnt ihr auch der deutschen Sprachversion eigene Begriffe hinzufügen und so für personalisierte Runden oder allgemein mehr Abwechslung sorgen. Andersherum lässt sich natürlich auch gewisser Content einschränken: So sieben einstellbare Filter gewisse Wörter direkt heraus und über eine spezielle Moderatoren-Seite kann ein zugewiesener Spieler alle Zeichnungen vor der Präsentation einsehen, um anstößige Kreationen gegebenenfalls vorher zu entfernen. Ein Segen für öffentliche Stream-Partien!